April 2023

Leipziger Persönlichkeiten – Sportlerinnen und Sportler (geboren 1946 bis 1959)

Andreas Kunz (2. von links) im Jahr 1968

Andreas Kunz (2. von links) im Jahr 1968

Andreas Kunz wurde am 24. Juli 1946 in Leipzig geboren. Der Nordische Kombinierer startete für den SC Dynamo Klingenthal und gewann bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble die Bronzemedaille in der Nordischen Kombination, die erste olympische Medaille für die DDR als eigenständiges Team. Für den Medaillengewinn erhielt er eine dreitägige Reise nach Paris als Belohnung vom Skiverband der DDR.

Im Jahr 1970 musste Andreas Kunz seine Laufbahn aufgrund politischen Drucks beenden. Er hatte Kontakt mit dem während der vorolympischen Wettkämpfe in der Schweiz nach Westdeutschland geflohenen Nordischen Kombinierer Ralph Pöhland. Kunz wurde von Klingenthal nach Zwickau delegiert und wurde später Sportoffizier der NVA. Andreas Kunz starb am 1. Januar 2022 in Leipzig. weiterlesen »

„Sanduhren aus drei Jahrhunderten – Eine Reise durch die Zeit“

Sonderausstellung im Schloss Delitzsch

Schloss Delitzsch

Schloss Delitzsch

Vom 18. März bis 11. Juni 2023 findet im Schloss Delitzsch im Landkreis Nordsachsen eine Sonderausstellung statt.

Wann, wo und von wem die Sanduhr erfunden wurde, weiß heute niemand mehr. Kunstwerke aus der Zeit um 1340 in Italien sind die frühesten Beweise für die Existenz von Sanduhren. Durch ihre einfache Handhabung verbreitete sich die Sanduhr sehr schnell über ganz Europa und wurde zu einem leicht bedienbaren Werkzeug für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete. Die Sanduhr findet sich auf Darstellungen zum Lernen, Studieren, Beten, im Handwerk und in der Seefahrt sowie in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Sportler (geboren bis 1899)

Der VfB Leipzig 1901, Heinrich Riso unten rechts

Der VfB Leipzig 1901, Heinrich Riso unten rechts

Heinrich Riso wurde am 30. Juni 1882 in Leipzig geboren. Riso bestritt für den VfB Leipzig von 1901 bis 1912 in den vom Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine organisierten Meisterschaften durchgängig im Gau Nordwestsachsen seine Punktspiele. Während seiner Vereinszugehörigkeit gewann Heinrich Riso siebenmal die Gaumeisterschaft Nordwestsachsen, viermal die Mitteldeutsche Meisterschaft und zweimal die Deutsche Meisterschaft. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Johann Michael Stock

Prospekt des Hotel de Baviere in Leipzig, mit Entfernungsangaben zu verschiedenen Städten in Stunden. Stich von Johann Michael Stock

Prospekt des Hotel de Baviere in Leipzig, mit Entfernungsangaben zu verschiedenen Städten in Stunden. Stich von Johann Michael Stock

Johann Michael Stock wurde 1737 in Nürnberg geboren. Stock erlernte in Nürnberg die Kunst des Kupferstechens und des Holzschnitts und arbeitete vor allem für die Buchproduktion.
1764 kam Johann Michael Stock nach Leipzig und wohnte mit seiner Familie ab 1765 in dem von Johann Gottlob Immanuel Breitkopf erbauten Haus „Zum Silbernen Bären“ in der Universitätsstraße . Stock arbeitete auch für den Verlag von Breitkopf.
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Leipziger Persönlichkeiten – Ernst Rietschel

Ernst Rietschel

Ernst Rietschel

Ernst Friedrich August Rietschel wurde am 15. Dezember 1804 in Pulsnitz geboren. Nach erstem Zeichenunterricht und abgebrochener Kaufmannslehre begann Rietschel 1820 ein Studium an der Königlichen Sächsischen Kunstakademie zu Dresden. Erste kleinere Erfolge und Auszeichnungen hatte Ernst Rietschel mit Zeichnungen. Im Atelier bei Franz Pettrich entstand im Auftrag der Gräflich Einsiedelschen Eisenwerke Lauchhammer Rietschels erste eigenständige Arbeit, eine Figur des Meeresgottes Neptun für den Marktbrunnen in Nordhausen. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Johann Christian Hoffmann

Nachbauten einer frühbarocken Violine und eines Violoncello da spalla

Nachbauten einer frühbarocken Violine und eines Violoncello da spalla

Johann Christian Hoffmann wurde am 2. Mai 1683 in Leipzig getauft. Der Sohn Leipziger und Schüler des Geigenbauers Martin Hoffmann ist seit spätestens 1712 ist als Königlich Polnischer und Kurfürstlich Sächsischer Hofinstrumenten- macher nachzuweisen und lieferte Musikinstrumente für die Dresdner Kapelle.

Hoffmann lebte in Leipzig, wo er 1722 das Bürgerrecht erhielt. Johann Christian Hoffmann war einer der besten deutschen Instrumentenbaumeister seiner Zeit, er hinterließ vortreffliche Lauten und zahlreiche erstklassige Streichinstrumente.

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600 Jahre Sachsen – Höhepunkte und Tiefschläge sächsischer Geschichte

1547 – Der Schmalkaldische Krieg

Militärvertrag des Schmalkaldischen Bundes, verlängert 1536 (Staatsarchiv Weimar)

Militärvertrag des Schmalkaldischen Bundes, verlängert 1536 (Staatsarchiv Weimar)

Nach der Leipziger Teilung 1485 gingen die wettinischen Landesteile unterschiedliche politische Wege. In Torgau und Dresden entstanden getrennte Verwaltungen, nach 1485 fanden zwei Landtage statt und weil die wettinische Universität im albertinischen Leipzig lag, gründete Kurfürst Friedrich der Weise 1502 in Wittenberg eine eigene Universität. Durch die Kurwürde war der politische Einfluss der Ernestiner weitaus höher. Die Albertiner standen immer vor der Entscheidung, mit der kursächsischen Verwandtschaft gemeinsam zu entscheiden oder sich entgegenzustellen. Die trotzdem wachsende Stärke des Herzogtums Sachsen resultierte aus dem Ausschluss der erblichen Landesteilung 1499 und der fast 40 Jahre dauernden Regentschaft des Sohnes von Herzog Albrecht von Sachsen, Herzog Georg von Sachsen. Und nicht zuletzt waren es die Silbervorkommen im Erzgebirge, die das Herzogtum Sachsen unter der Regentschaft von Georg zu wirtschaftlicher Blüte verhalfen.

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Leipziger Persönlichkeiten – Sigismund Finckelthaus

Sigismund Finckelthaus

Sigismund Finckelthaus

Sigismund Finckelthaus wurde am 20. Dezember 1579 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Ratsherrn, Bürgermeisters und Juristen Lorenz Finckelthaus besuchte die Nikolaischule in Leipzig und begann 1596 ein Studium der Philosophie und Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. 1597 wechselte Finckelthaus an die Universität Jena und kehrte nach Leipzig zurück.

1606 machte Sigismund Finckelthaus eine literarische Gelehrtenreise, die ihn nach Speyer, Heidelberg, Straßburg, Baselnach Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Padua, Siena, Bologna, Venedig, Florenz und Rom führte. 1607 wurde Finckelthaus Magister der Philosophie, 1608 Lizentiat der Rechtswissenschaften und promovierte am 1609 zum Doktor der Rechte. Sigismund Finckelthaus hielt Vorlesungen an der Universität und betätigte sich als Anwalt.

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Leipziger Persönlichkeiten – Gustav II. Adolf von Schweden

Gustav II. Adolf von Schweden

Gustav II. Adolf von Schweden

Gustav II. Adolf wurde am 9. Dezember 1594 in Stockholm geboren. Der Sohn aus der Familie der Wasa stieg schon frühzeitig in das öffentliche Leben ein. Mit acht Jahren nahm Gustav Adolf auf Wunsch des Vaters an Sitzungen des Senats teil, im Alter von zwölf Jahren hatte er öffentliche Auftritte, als fünfzehnjähriger hielt er seine erste Thronrede.

Gustav Adolf erhielt eine gründliche humanistische, politische und militärische Erziehung. 1611 bestieg der erst 17jährige den Thron in Schweden und übernahm ein verarmtes Land, das in einen tiefen Konflikt mit seinem Nachbarn Dänemark verstrickt war.

Gustav Adolf führte nach dem Friedensschluss mit Dänemark Kriege gegen Russland und Polen. Den Vormarsch des kaiserlich-katholischen Lagers in den Norden Deutschlands mit Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges 1618 beobachtete Gustav Adolf mit Sorge. Als König Christian IV. von Dänemark 1626 unterlag, griff Gustav Adolf 1628 an der Seite des dänischen Königs ein, als Wallenstein begann, die strategisch wichtige und auf ihre Eigenständigkeit pochende Stadt Stralsund zu belagern. Wallenstein brach die Belagerung Stralsunds ergebnislos ab, Gustav Adolf erzwang einen Bündnisvertrag mit Stralsund, so dass die Stadt ihre Eigenständigkeit verlor.

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Leipziger Persönlichkeiten – Hubert Ritter

Nibelungensiedlung (Rundling) in Lößnig

Nibelungensiedlung (Rundling) in Lößnig

Hubert Hans Ritter wurde am 17. März 1886 in Nürnberg geboren. Der aus einer Nürnberger Künstlerfamilie stammende Ritter zog mit seiner Mutter nach dem Tod des Vaters 1888 nach München. Dort besuchte Hubert Ritter nach der Volksschule das humanistische Wilhelmsgymnasium, wo er sein Abitur ablegte. Anschließend studierte Hubert Ritter an der Technischen Hochschule München und trat auf Empfehlung seines Lehrers Friedrich von Thiersch schon als Student in den akademischen Architektenverein München ein. 1909 nahm Ritter in Thierschs Frankfurter Büro seine Tätigkeit als Architekt auf und arbeitete an der Planung von Festhalle und Erweiterung des Kurhauses Wiesbaden.

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Leipziger Persönlichkeiten – Friedrich Sebald Ringelhardt

Friedrich Sebald Ringelhardt

Friedrich Sebald Ringelhardt

Friedrich Sebald Ringelhardt wurde am 17. April 1785 in Ostrau am Petersberg geboren. Von 1804 bis 1806 studierte Ringelhardt zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Halle, wechselte dann auf das Schauspielfach. Er debütierte 1806 in Magdeburg und erhielt nachfolgend Arrangements in Rudolstadt, in Amberg und an den Bühnen von Ansbach, Karlsbad, Bayreuth und Nürnberg. 1808/1809 stand Friedrich Sebald Ringelhardt in Dresden, 1809/1810 in Riga, 1810/1811 mit der Königsberger Schauspieltruppe in Elbing und 1811/1812 in Danzig unter Vertrag. Anschließend wurde Ringelhardt nach Breslau verpflichtet und blieb dort bis 1816.

Weitere Stationen von Ringelhardt waren Brünn, Wien, Pest, Prag, Bremen und Köln, Aachen, Bonn, Trier und Koblenz.

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Leipziger Persönlichkeiten – Georg Joachim Rheticus

Georg Joachim Rheticus - Narratio Prima

Georg Joachim Rheticus – Narratio Prima

Georg Joachim Rheticus (eigentlich Georg Joachim Iserin) wurde am 16. Februar 1514 in Feldkirch in Tirol geboren. Sein Vater wurde 1528 wegen Hexerei und Betruges angeklagt und hingerichtet. Georg Joachim Rheticus lernte an der Lateinschule in Feldkirch und studierte von 1528 bis 1531 in Zürich Mathematik, danach an der Universität Wittenberg.

Mit Unterstützung von Philipp Melanchthon wurde Rheticus 1537 Professor für Mathematik und Astronomie in Wittenberg. Philipp Melanchthon ermöglichte ihm eine längere Studienreise zu berühmten Mathematikern und Astronomen. In Nürnberg besuchte Georg Joachim Rheticus den Mathematiker und Herausgeber Johannes Schöner und den Drucker Johannes Petreius, die ihn vermutlich beauftragten, Nikolaus Kopernikus zur Herausgabe seines Hauptwerkes in Nürnberg zu überreden.

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Leipziger Persönlichkeiten – Günther Ramin

Günther Ramin

Günther Ramin

Günther Werner Hans Ramin wurde am 15. Oktober 1898 in Karlsruhe als Sohn eines Superintendenten geboren. 1900 zog die Familie nach Groß-Lichterfelde bei Berlin und 1903 nach Schkeuditz. Ab 1910 besuchte Ramin zunächst die Latina August Hermann Francke in Halle (Saale), wurde in den Thomanerchor unter Thomaskantor Gustav Schreck aufgenommen und besuchte die Thomasschule zu Leipzig.

Günther Ramin studierte auf Anraten des damaligen Thomasorganisten Karl Straube von 1914 bis 1917 am Konservatorium der Musik in Leipzig und konzentrierte sich zunächst auf das Klavierspiel. Später nahm Ramin Orgelunterricht bei Karl Straube, den Ramin auch in der Thomaskirche vertrat.

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Leipziger Persönlichkeiten – Werner Stein

Werner Stein

Werner Stein

Ludwig Wilhelm Werner Stein wurde am 10. Januar 1855 in Braunschweig als Sohn eines Korbmachers geboren. Seine Ausbildung erhielt Stein von 1873 bis 1875 an der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Melchior zur Strassen und von 1875 bis 1879 bei Johannes Schilling in Dresden. Als Schillings Schüler war Werner Stein an der Ausführung des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim am Rhein beteiligt. 1879 erhielt Stein eine Professur als Lehrer für Modellieren an der Leipziger Gewerbeschule.

1902 kaufte Werner Stein ein Bauerngehöft in Streitwald im Kohrener Land, auf dem er seinen Lebensabend verbrachte. Werner Stein starb am 18. Januar 1930 in Streitwald und wurde auf dem Friedhof in Greifenhain beerdigt. In seinem Testament verfügte Stein, dass der Leipziger Künstlerverein eine Stiftung zur Unterstützung mittelloser Leipziger Kunststudenten gründete. Stein war der langjährige Vorsitzende des Leipziger Künstlervereins.
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Leipziger Persönlichkeiten – Nikolaus Selnecker

Nikolaus Selnecker

Nikolaus Selnecker

Nikolaus Selnecker, auch: Sellenecker, Nicolaus Selneccer; wurde am 6. Dezember 1530 in Hersbruck geboren. Der Sohn eines Stadtschreibers und Notars wuchs seit 1534 in Nürnberg auf. Früh wandte sich Selnecker der Musik zu und wurde 1542 Organist an der Nürnberger Burgkapelle.

Im April 1550 begann Nikolaus Selnecker sein Studium an der Universität Wittenberg. Die Freundschaft seines Vaters mit Philipp Melanchthon öffnete Selnecker das Haus des Präzeptors.

Auf Empfehlung Melanchthons wurde Nikolaus Selnecker 1557 als dritte Hofprediger nach Dresden von Kurfürst August von Sachsen berufen. 1559 übernahm Selnecker zusätzlich die Leitung der Hofkapelle und am 14. Februar 1560 wurde er auch Erzieher des Kurprinzen Alexander. 1564 rügte Nikolaus Selnecker die Jagdleidenschaft des Kurfürsten und konnte nur durch eine Aufgabe seines Amts einen ehrenvollen Abschied erreichen.

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Leipziger Persönlichkeiten – Joachim Kammermeister (Joachim Camerarius d.Ä.)

Joachim Kammermeister (Joachim Camerarius d.Ä.)

Joachim Kammermeister (Joachim Camerarius d.Ä.)

Joachim Camerarius der Ältere, auch Joachim Kammermeister, wurde am 12. April 1500 in Bamberg geboren. Der Sohn eines bischöflichen Erbkämmerers und Ratsherrn besuchte die Schule in Bamberg und bekam ab 1512 in Leipzig Unterricht bei dem Humanisten Georg Helt. Vorfahren von Kammermeister übten das Amt des Magister camerae der Fürstbischöfe von Bamberg aus, nannten sie daher Kammermeister, latinisiert zu Camerarius.

Joachim Camerarius studierte an der Universität Leipzig bei Petrus Mosellanus. Ab 1518 studierte Joachim Kammermeister an der Universität Erfurt und setzte sein Studium 1521 an der Universität Wittenberg fort. In Wittenberg schloss er Freundschaft mit Philipp Melanchthon. 1522 erhielt Camerarius die Professur für Zoologie, 1525 übernahm er die Professur für Griechische Sprache und Literatur und auf Melanchthons Empfehlung wurde er 1526 Lehrer für Griechisch und Latein an dem neu gegründeten Ägidiengymnasium in Nürnberg.

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Leipziger Persönlichkeiten – Glockengießerfamilie Jauck

Jaucksche Glocken auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897

Jaucksche Glocken auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897

1796 eröffnete der aus Nürnberg gekommen Andreas Jauck am Kautz (Markthallenstraße) eine Werkstatt und führte den Glockenguss in Leipzig mit seinem Sohn zum Aufschwung. 1835 übernahm sein Sohn Gustav Jauck die Gießerei in der Holzgasse, ab 1864 heute Sternwartenstraße. Die abzweigende Straße erhielt den Namen Glockenstraße. 1835 übernahm die Stadt Leipzig die Gießerei, die von nun an Ratsglockengießerei führte.

Bis zum Jahr 1883 kamen aus dieser Werkstatt 755 größere Kirchenglocken, darunter auch ein Viergeläute für die Nikolaikirche in Leipzig. 1903 goss die Familie Jauck die Glocken für die Taborkirche in Kleinzschocher.

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Leipziger Persönlichkeiten – Hans Hergot

Flugschrift, Leipzig 1527

Flugschrift, Leipzig 1527

Hans Hergot, auch Johannes Herrgott, wurde möglicherweise in Nürnberg geboren. In seiner Druckerwerkstatt wurden u.a. Notendrucke, Texte reformatorischer Autoren, die deutsche Übersetzung des Neuen Testaments von Martin Luther und auch Thomas Müntzers „Ausgedrückte Entblößung“ gedruckt. Martin Luther erhob 1525 beim Nürnberger Rat Klage gegen „das Herrgöttlein“ wegen des unautorisierten Nachdruckes seiner Schriften.

Hans Hergot gilt als Autor der von Thomas Müntzer, den Ideen Sebastian Francks und der Täuferbewegung beeinflussten sozialutopischen Schrift „Von der newen Wandlung eynes Christlichen Lebens“, die 1527 anonym erschien.

In Leipzig waren die Studenten Martin Mentzer und Johann von Liegnitz wegen der Vervielfältigung und Verbreitung dieser Schrift inhaftiert worden. Hergot wurde vermutlich in Zwickau verhaftet. Vom Hofgericht des Herzogs Georg von Sachsen wurde Hans Hergot zum Tode verurteilt und am 20. Mai 1527 auf dem Leipziger Marktplatz hingerichtet.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/50/Hans_Hergot_Newe_Wandlung.jpg

Leipziger Persönlichkeiten – Heinrich Scherl

Das von Heinrich Scherl errichtete Wohnhaus am Thomaskirchhof, später Amtshaus, 1749

Das von Heinrich Scherl errichtete Wohnhaus am Thomaskirchhof, später Amtshaus, 1749

Heinrich Scherl wurde 1473 in Nürnberg geboren und war am Ende seines Lebens der reichste Bürger Leipzigs. 1506 kam Scherl mittellos nach Leipzig, wurde Bürger und 1508 Mitglied der Kramerinnung. Er widmete sich erfolgreich dem Seidenhandel kam so zu erheblichem Wohlstand. Scherl engagierte sich im Bergbau, im Hüttenwesen und im Silberhandel.

1521 wurde Heinrich Scherl Leipziger Ratsherr, 1524 Stadtrichter und 1525 Baumeister in Leipzig. 1529 zählte Scherl mit mehreren Gesellschaftern, darunter Graf Albrecht von Mansfeld, zu den Mitinhabern einer der beiden Saigerhütten bei Eisfeld und kaufte 1535 u.a. mit seinem Schwager Hieronymus Lotter die Saigerhütte Ludwigstadt. Das Vermögen Scherls soll 1537 100.000 Gulden betragen haben, laut Aussage einer Urkunde im Knopf des Thomaskirchturms.

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Leipziger Persönlichkeiten – Johann Wendler

Emblem von Johann Wendler

Emblem von Johann Wendler

Johann Wendler wurde am 23. Oktober 1713 in Nürnberg geboren. Der Sohn eines Schuhmachers gründete 1745 in Leipzig einen Verlag und wurde zur Herbstmesse 1745 zum Verleger von Christian Fürchtegott Gellert.

Besonders an den seit 1746 verlegten Gellertschen Fabeln verdiente Wendler viel Geld, wohl auch, weil er ein schlecht zahlender Verleger war. 1788 stiftete Wendler dem Rat 10.000 Taler für den Bau einer Freischule für 60 arme Kinder. Wendler besaß ein Grundstück mit einem repräsentativen Haus am stadtseitigen Eingang der Bettelgasse (ab 1887 Johannisgasse) auf welchem er in einem gesonderten Gebäude 1888 die Freischule errichtete. Zu deren Lehrern gehörten ab 1799 Georg Friedrich Baumgärtel und Ernst Anschütz.

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Leipziger Persönlichkeiten – Camillo Ugi

Camillo Ugi (rechts) mit der Deutschen Nationalmannschaft 1912

Camillo Ugi (rechts) mit der Deutschen Nationalmannschaft 1912

Camillo Ugi wurde am 21. Dezember 1884 in Leipzig geboren. 1898 wurde Ugi Mitglied des Allgemeinen Turnvereins (ATV) Leipzig, 1902 des Leipziger Ballspiel-Clubs (LBC) und 1905 des VfB Leipzig. Als 19jähriger wurde Camillo Ugi erstmals Stürmer in der Mitteldeutschen Fußballauswahl.

Mit dem VfB Leipzig wurde Ugi deutscher Fußballmeister, 1911 Vizemeister. 1912 nahm Camillo Ugi am Olympia-Fußballturnier in Stockholm teil. Als Nationalspieler hatte Ugi 15 Einsätze, neun Mal war er Spielführer der deutschen Nationalmannschaft. 1920 beendete Camillo Ugi seine Sportlerlaufbahn beim VfB Leipzig. Er arbeitete danach in der Fa. Nitschke AG Kinematographen und nach dem 2. Weltkrieg beim VEB Medizintechnik Leipzig. Seit 1965 war Ugi Ehrenmitglied beim 1. FC Nürnberg.

Camillo Ugi starb am 9. Mai 1970 in Markkleeberg. Der Ugiwinkel in Probstheida ist nach ihm benannt.

Mehr Leipziger Persönlichkeiten

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Camillo_Ugi#/media/Datei:Football_at_the_1912_Summer_Olympics_-_German_squad.jpg

Unser Leipzig – unsere Geschichte

Eine Stadt am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen

Erinnerungstafel Leipzig im Schnittpunkt alter Handelsstraßen Leipzig

Erinnerungstafel Leipzig im Schnittpunkt alter Handelsstraßen Leipzig

An der Nordostecke des Marktplatzes in Leipzig ist im Pflaster eine Bronzetafel eingelassen. „Leipzig im Schnittpunkt alter Handelsstraßen“ ist dort zu lesen, dazu ein dazu Erläuterungstext, die Karte von Europa mit dem Verlauf der Handelsstraßen, der Stadtgrundriss von Leipzig, Merkur – der Gott der Händler und Kaufleute und eine Windrose. Man muss genau hinschauen, um die Tafel zu sehen, doch sie beschreibt das, was Leipzig zu einer der wichtigsten Handels- und Messestädte Europas machte.

In Leipzig kreuzten sich zwei Handelsstraßen – die Via Regia und die Via Imperii.

Die Via Regia – Königliche Straße oder Königlicher Weg, auch Hohe Straße genannt – war bis in die frühe Neuzeit eine wichtige von West nach Ost verlaufende Handels- und Militärroute in Europa. Sie war mehr – ein ganzes Netz von Straßen, die die Iberische Halbinsel, Frankreich, die Nordseeküste und das Rheinland mit Mitteldeutschland verband und weiter nach Osten über Schlesien nach Moskau und Kiew führte.

Via Regia ist kein Straßenname. Via Regia ist ein rechtlicher Status. Alle Straßen, die diesen oder ähnliche Namen führten, waren Handelswege, die unter dem Schutz des Königs standen. Für sie bestand besonderer Friedensschutz.

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Einwohner contra Touristen?

Tourismusakzeptanz der Bürger in Leipzig im Vergleich deutscher Großstädte ganz vorn

Leipzig gehört neben neun weiteren deutschen Großstädten (Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart) dem Städtebündnis „Magic Cities Germany e.V.“ an. Es handelt sich dabei um eine Marketing Organisation, die es sich seit ihrem Zusammenschluss in den 1950er Jahren zur Aufgabe macht, die größten deutschen Städte in ausgewählten Überseemärkten zu vermarkten.

Im Auftrag der Magic Cities führte das Deutsche Institut für Tourismusforschung (DITF) eine Hybrid-Befragung durch und ermittelte die Tourismusakzeptanz der Wohnbevölkerung in den zehn Magic Cities. Anhand verschiedener Erhebungsmethoden wurden mindesten 400 Einwohner pro Stadt befragt. Zu den zentralen Marktforschungsinhalten zählten die Tourismusakzeptanz bezogen auf den Wohnort und persönlich, die Einstellung zur Anzahl und Art der Touristen im eigenen Wohnort sowie die positiven und negativen Effekte des Tourismus auf den Wohnort.

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Städtekooperation „Wege zu Cranach“: Auf den Spuren von Lucas Cranach d.Ä.

Schloss Hartenfels in Torgau

Schloss Hartenfels in Torgau

Im März 2011 wurde die Städtekooperation „Wege zu Cranach“ ins Leben gerufen, die das Wirken des bedeutenden Malers der Renaissance Lucas Cranach d.Ä. touristisch erlebbar macht. Er fasste nicht nur die großen Themen seiner Zeit in bedeutende Bildwerke, sondern war als Freund Martin Luthers auch ein wichtiger Wegbegleiter der Reformation und damit Teil eines bewegenden Umbruchs auf dem Weg zur Moderne.

An der Städtekooperation sind 14 Orte in Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt beteiligt. Neben Cranachs Geburtsstadt Kronach wirken auch die Städte Torgau, Wittenberg, Weimar, Coburg, Eisenach, Schneeberg, Dessau-Roßlau, Gotha, Erfurt, Neustadt an der Orla, Nürnberg, Meißen und Aschaffenburg mit.

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Leipziger Persönlichkeiten – Hieronymus Lotter

Hieronymus Lotter

Hieronymus Lotter

Hieronymus Lotter, Leipziger Bürgermeister und Baumeister wurde um 1497 in Nürnberg geboren. Lotter prägte mit seinen Bauten das Gesicht der Messestadt Leipzig im 16. Jahrhundert maßgeblich mit. Lotter war zudem als Baumeister von Herzog Moritz von Sachsen tätig.

Als Bürgermeister von Leipzig war Hieronymus Lotter maßgeblich am Umbau des Alten Rathauses am Markt verantwortlich. Er schuf 1556 bis 1557 unter Verwendung von Vorgängerbauten eines der bedeutendsten Gebäude der deutschen Renaissance. Lotter prägte das Bild der Stadt auch mit dem Bau der Alten Waage am Markt (1555) und des Hauses „Zur Goldene Fahne“ (um 1570, Burgstraße, nur Treppenturm erhalten). Auch das Wohnhaus Hainstraße 8 wurde vermutlich von Lotter für seinen Bruder Antonius Lotter um 1545 erbaut. Ab 1551 war Lotter verantwortlich für den Ausbau der Leipziger Stadtbefestigung, von der heute noch die Moritzbastei erhalten ist (1551 bis 1553). Außerhalb von Leipzig errichtete Hieronymus Lotter das Rathaus in Pegau (ab 1559).

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500 Jahre Reformation – Luther in Sachsen

Der Lutherweg in Sachsen

Luther hinterließ Spuren – nicht nur in Eisleben, Wittenberg oder Leipzig. Seine Mission führte ihn – freiwillig oder unfreiwillig – in zahlreiche Orte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In Vorbereitung des 500. Jubiläums des Thesenanschlags an der Schlosskirche in Wittenberg entstanden Lutherwege, so auch in Sachsen.

Der Lutherweg in Sachsen führt als Rundweg durch den westlichen Teil des Freistaats. Er verbindet Orte, an denen Luther wirkte, aber auch Orte, die mit seiner Frau, Katharina von Bora, und Wegbegleitern Luthers verbunden sind.

In Kleinstadt Bad Düben an der Mulde, nördlich von Eilenburg, führte Martin Luther in Reformation im Jahr 1519 ein. Er stand im Briefwechsel mit dem Kaufmann und späteren Rebell Hans Kohlhase, der Luther um Rat bat. Luther riet ihm 1534, nicht mehr um sein Recht zu kämpfen, Frieden anzunehmen und keine Rache zu üben. Heinrich von Kleist verarbeitete den „Kohlhaasschen Händel“ in seiner Novelle „Michael Kohlhaas“.

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Leipzig wächst … zum Touristenmagnet in Ostdeutschland

Der Markt in Leipzig

Der Markt in Leipzig

2,8 Millionen Übernachtungen zählte das Statistische Landesamt Sachsen im Jahr 2015 in Leipzig. Zählt man die Region Leipzig hinzu, waren es sogar 4,9 Millionen Übernachtungen. Damit erreicht die Messestadt zum achten Mal in Folge einen Besucherrekord. Mehr Übernachtungen gibt es nur in Dresden, selbst die beliebte Urlaubsregion Sächsische Schweiz liegt hinter Leipzig.

Was zieht Besucher aus dem In- und Ausland in die Stadt Leipzig und in deren Umland?

Ohne eine tiefgründige touristische Analyse betreiben zu wollen – es sind mehrere Faktoren, die die Stadt und ihr Umland immer attraktiver machen. Zum einen ist es der seit Jahren wachsende Trend zum Städtetourismus und zum Tourismus im eigenen Land, von dem auch Leipzig profitiert. Zum anderen sind es die Attribute, die Besucher mit der Stadt verknüpfen – Musikstadt, Bachstadt, Messestadt, Stadt der Friedlichen Revolution. Es sind Einrichtungen und Institutionen, wie das Gewandhaus, die Oper und der Thomanerchor, die Besucher nach Leipzig locken und es sind die Messen in der Stadt. Vor allem die Buchmesse.

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Schloss und Park Peterhof

Schloss Peterhof bei St. Petersburg

Schloss Peterhof bei St. Petersburg

Am Finnischen Meerbusen, 30 Kilometer vor den Toren von Sankt Petersburg, liegt die Palastanlage Peterhof. Zar Peter I. errichtete das „russische Versailles“, das seit 1990 zum UNESCO-Welterbe gehört.

Kurz nach der Gründung seiner neuen Hauptstadt Sankt Petersburg ließ sich Zar Peter I. an der Südküste des Finnischen Meerbusens ein kleines Landhaus errichten, in dem er auf dem Weg von St. Petersburg zur Festung Kronstadt oftmals Rast machte.

Nach dem Sieg über die Schweden bei der Schlacht bei Poltawa 1709 beschloss Peter I., eine zeitgemäße Residenz errichten zu lassen, die zum Wahrzeichen der neuen Großmacht Russlands werden sollte. 1714 begannen die Planungen für das Schloss, an denen sich Zar Peter I., der sich auf einer langen Rundreise durch Europa mit verschiedenen Handwerkskünsten beschäftigt hatte, aktiv mitarbeitete und für die er sich Rat von Andreas Schlüter und dessen Schüler Johann Friedrich Braunstein einholte.

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Die Reformation, Luther und seine Zeitgenossen

Ausstellungen zum bevorstehenden 500. Jubiläum der Reformation

Luther vor der Frauenkirche in Dresden

Luther vor der Frauenkirche in Dresden

Die Reformation stellt einen der wichtigsten Einschnitte der Zeitgeschichte dar. Luthers Thesen, an die Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen, verbreiteten sich durch Deutschland und Europa. Alte Mächte und Strukturen gerieten ins Wanken. Ein neuer Geist hielt Einzug, der sich nicht nur in der krichlichen Liturgie niederschlug, sondern auch in Wissenschaft, Kunst und Kultur. Das Mittelalter war zu Ende, die Neuzeit lernte laufen.

Im Vorfeld der 500. Wiederkehr von Luthers Thesenanschlag an die Schlosskirche in Wittenberg finden in ganz Deutschland zahlreiche Ausstellungen in Museen und an authentischen Orten statt, die sich mit dem Leben und Wirken Martin Luthers, seiner Zeitgenossen und Weggefährten, wie Lucas Cranach d.Ä und Lucas Cranach d.J., Georg Spalatin oder Philipp Melanchthon, und den Auswirkungen der Reformation auf das Leben der Menschen in jener Zeit auseinander setzen.

Bayern

  • Kronach – Stadt des Vaters, Ausstellung zu Lucas Cranach d.Ä. in der Festung Rosenberg,
  • Kronach – Fränkische Meister der Spätgotik und der Weg zu Cranachs Kunst, Fränkische Galerie Festung Rosenberg,
  • Kronach – Sonderausstellung des Kronacher Kunstvereins, Festung Rosenberg,
  • Kronach – Cranach 2.0 – Der Lucas-Cranach-Preis 2015 der Stadt Kronach, der Lutherstadt Wittenberg und der Stiftung Christliche Kunst, Festung Rosenberg,

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Lucas Cranach – Kultureiseziel 2015

Lucas-Cranach-Jahr 2015

Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg

Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg

Die Lutherdekade würdigt im Jahr 2015 unter dem Motto „Bild und Bibel“ den 500. Geburtstag von Lucas Cranach d. J.. In zahlreichen Partnerorten in Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt finden zu diesem Jubiläum Ausstellungen und Veranstaltungen statt.

Kronach – Stadt des Vaters

In Kronach wurde Lucas Cranach d.Ä. geboren. In der Festung Rosenberg wird eine Reihe von Werken von Vater und Sohn gezeigt.

Ausstellungen 2015

  • Fränkische Meister der Spätgotik und der Weg zu Cranachs Kunst
  • Fränkische Galerie Festung Rosenberg
  • 1. März 2015 bis 31. Oktober 2015

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