Persönlichkeiten

Leipziger Persönlichkeiten – Johannes Göldel

Figurengruppe am Wohnhaus Naunhofer Straße 14 bis 18 in Reudnitz-Thonberg

Figurengruppe am Wohnhaus Naunhofer Straße 14 bis 18 in Reudnitz-Thonberg

Johannes Constantin Göldel wurde am 17. April 1891 in Leipzig geboren. Er studierte nach einer Steinmetzlehre an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig und arbeitete anschließend freischaffend. Göldels Atelier befand sich in der Delitzscher Straße 2–14 in Leipzig. Zeitweilig war Göldel auch als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Leipzig tätig.
Johannes Göldel schuf Denkmäler, figürliche Gruppen und Tierdarstellungen, meist aus Kalkstein, Travertin und Porphyrtuff.

Das Hauptwerk von Johannes Göldel sind die sieben Figuren aus Cannstatter Travertin an der Fassade des Messehauses Petershof in Leipzig aus dem Jahr 1929. Jede der Figuren hat die Gesichtszüge einer Person, die für den Bau des Gebäudes bedeutend war, so z. B. der Architekt Alfred Liebig, der Oberbürgermeister Karl Rothe und der Bankier Hans Kroch. Kroch war Jude, deswegen wurden 1938 alle Figuren entfernt. Im Original erhalten blieb nur die Figur des Architekten Alfred Liebig, die heute vor dem Wohnhaus Liebigs in Leutzsch steht. 1994 schuf der Leipziger Bildhauer Markus Gläser Repliken in Zementguss, die 1995 aufgestellt wurden.

Sieben Statuen am Messehaus Petershof Leipzig

Sieben Statuen am Messehaus Petershof Leipzig

Johannes Göldel lebte auch zeitweilig in Borsdorf und schuf dort ein Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs. 1938 nahm Johannes Göldel an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit der Gips-Plastik „Liegendes Reh“ teil, die Adolf Hitler für 1.200 RM erwarb. Johannes Göldel schuf 1938 eine etwa drei Meter hohe Darstellung einer vierköpfigen Familie aus Rochlitzer Porphyrtuff an einem Wohnhaus in Thonberg, sie ist die größte in Leipzig erhaltene Plastik aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Über die Lebenszeit von Johannes Göldel nach 1946 und sein Lebensende ist nichts bekannt. Johannes Göldel starb 1952.

Zu den Werken von Johannes Göldel gehören:

  • 1916: Bauplastik an der Deutschen Bücherei,
  • 1927: Art Déco-Bauplastik an der Höheren Textilfachschule in Reichenbach im Vogtland,
  • 1927: Kreuzigungsgruppe an der Kirche St. Marien in Reichenbach im Vogtland,
  • 1920er Gefallenendenkmal in Borsdorf,
  • 1929: Fassadenfiguren am Messehaus Petershof Leipzig,
  • 1930: Skulptur über dem Eingangsportal des Krematoriums Reichenbach im Vogtland,
  • 1933: Bethanienkirche Leipzig: Büste Johann Sebastian Bach und Gefallenen-Ehrenmal in der Taufkapelle,
  • 1939: Großplastik Familie, Reudnitz-Thonberg, Naunhofer Straße 18

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Bildquelle: OTFW, Berlin – Eigenes Werk, Gedenktafel, Johanna Moosdorf, Westendallee 45, Berlin-Westend, Deutschland

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 1. Mrz 2023 15:45, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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