März 2023

Leipziger Persönlichkeiten – Johannes Göldel

Figurengruppe am Wohnhaus Naunhofer Straße 14 bis 18 in Reudnitz-Thonberg

Figurengruppe am Wohnhaus Naunhofer Straße 14 bis 18 in Reudnitz-Thonberg

Johannes Constantin Göldel wurde am 17. April 1891 in Leipzig geboren. Er studierte nach einer Steinmetzlehre an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig und arbeitete anschließend freischaffend. Göldels Atelier befand sich in der Delitzscher Straße 2–14 in Leipzig. Zeitweilig war Göldel auch als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Leipzig tätig.
Johannes Göldel schuf Denkmäler, figürliche Gruppen und Tierdarstellungen, meist aus Kalkstein, Travertin und Porphyrtuff.

Das Hauptwerk von Johannes Göldel sind die sieben Figuren aus Cannstatter Travertin an der Fassade des Messehauses Petershof in Leipzig aus dem Jahr 1929. Jede der Figuren hat die Gesichtszüge einer Person, die für den Bau des Gebäudes bedeutend war, so z. B. der Architekt Alfred Liebig, der Oberbürgermeister Karl Rothe und der Bankier Hans Kroch. Kroch war Jude, deswegen wurden 1938 alle Figuren entfernt. Im Original erhalten blieb nur die Figur des Architekten Alfred Liebig, die heute vor dem Wohnhaus Liebigs in Leutzsch steht. 1994 schuf der Leipziger Bildhauer Markus Gläser Repliken in Zementguss, die 1995 aufgestellt wurden. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Martin Samuel Kroch

Industriepalast Leipzig

Industriepalast Leipzig

Martin Samuel Kroch wurde am 20. November 1853 in Breslau geboren. Der Sohn einer Thora-Gelehrtenfamilie in Schlesien kam mit seiner Familie kurz nach seiner Geburt nach Leipzig. Kroch begann zunächst mit dem Getreidehandel, bevor er ins Bankgeschäft und schließlich in den Immobilienhandel einstieg. 1877 gründete Martin Samuel-Kroch das „Bankhaus Kroch jr.“. Sein Sohn Hans Kroch errichtete das Krochhochhaus am Augustusplatz in Leipzig.

Krochs Unternehmen florierte, sodass er außer einer Korn- und Sägemühle umfangreichen landwirtschaftlichen Besitz erwarb. Martin Samuel Kroch war auch Bauherr des Industriepalastes Leipzig. 1903 erwarb der Talmud-Thora-Verein unter Vorsitz des jüdischen Kaufmanns und Bankiers Martin Samuel Kroch das Gebäude von Friedrich Gutfreund in der Leipziger Keilstraße, aus dem dann die Brodyer Synagoge wurde.

Martin Samuel Kroch starb am 25. Oktober 1926 in Leipzig und wurde auf dem alten jüdischen Friedhof in Leipzig begraben.

Mehr Leipziger Persönlichkeiten

Leipziger Persönlichkeiten – Hans Kroch

Kroch-Haus am Augustusplatz in LeipzigHans Meyer Zwi Kroch wurde am 3. Juni 1887 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch des König-Albert-Gymnasiums in Leipzig trat Kroch 1922 in die von seinem Vater Martin Samuel Kroch gegründete Privatbank Kroch jr. KG a. A. ein und wurde später persönlich haftender Gesellschafter. 1923 war Hans Kroch Gründungs- und Aufsichtsratsmitglied der Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG.
1928 bezog das Bankhaus das von Architekten German Bestelmeyer entworfene Krochhochhaus am Augustusplatz, mit 43 Metern das erste Hochhaus Leipzigs. Hans Kroch war Hauptaktionär der AG für Haus- und Grundbesitz, die 1929 bis 1930 den Bau der im Volksmund genannten Krochsiedlung in Gohlis finanzierte.

Am 10. November 1938 wurde Hans Kroch nach der Pogromnacht verhaftet und ins KZ Buchenwald, später Sachsenhausen verschleppt. Erst nachdem Kroch im Namen aller Familienmitglieder eine Verzichtserklärung auf das Gesellschaftsvermögen des Bankhauses Kroch abgegeben hatte, wurde er freigelassen und die Bank schließlich von der Industrie- und Handelsbank AG übernommen.
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Leipziger Persönlichkeiten – Wilhelm Schomburgk

Villa Schomburgk in Connewitz

Villa Schomburgk in Connewitz

Wilhelm Schomburgk wurde am 1. März 1882 in Leipzig geboren. Er stammt aus der Leipziger Unternehmerfamilie Schomburgk. Seine Mutter, Doris Eugenie Schomburgk war Tochter des Rechtsanwalts und Industriepioniers Carl Erdmann Heine. Der Vater, Heinrich Georg Schomburgk, war Teilhaber der von Carl Heine gegründeten Leipziger Westend-Baugesellschaft AG, die u.a. den Karl-Heine-Kanal in Plagwitz baute.

Wilhelm Schomburgk besuchte die Thomasschule zu Leipzig. Nach dem Abitur 1902 studierte Schomburgk Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. 1907 heiratete Wilhelm Schomburgk Elisabeth Meyer, Tochter des jüdischen Bankiers Joel Meyer. Wenig später wurde Schomburgk im Bankhaus Meyer&Co. am Thomaskirchhof angestellt.

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