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Mit dem Rad durch den Landkreis Nordsachsen
Radtour am Wermsdorfer Wald
Der Wermsdorfer Wald war einst Jagdgebiet der Kurfürsten von Sachsen. Bereits im frühen 17. Jahrhundert entstand das erste Jagdschloss in Wermsdorf. Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen ließ ab 1721 das Jagdschloss Hubertusburg errichten, eines der stattlichsten Barockschlösser Mitteldeutschlands. Heute ist der Wermsdorfer ein Naherholungsgebiet unweit von Leipzig und vor den Toren von Oschatz.Ich fuhr mit dem Zug nach Dahlen und startete nach Luppa. Die Kirche in Luppa aus dem 13. Jahrhundert wurde vor allem im 18. und 19. Jahrhundert umgebaut. Die Kirche im nahegelegenen Malkwitz wurde 1569 anstelle eines älteren Baus errichtet. Der Turm der Kirche in Calbitz stammt aus dem 13. Jahrhundert. 1724 erfolgte durch David Schatz ein weitgehender Neubau. Theodor Quentin erneuerte die Kirche 1890. In Kötitz besuchte ich das Rittergut, dessen klassizistisches Herrenhaus stark verändert wurde.
Von Kötitz aus startete ich die Erklimmung des Collms mit dem Fahrrad. Ca. 100 Höhenmeter waren zu überwinden. Der schöne Ausblick auf die Landschaft entschädigte für die Strapazen. In Collm angekommen besichtigte ich die romanische Kirche, die 1864 umgebaut wurde.Meine Radtour führte mich zunächst nach Osten in Richtung Oschatz. Ich wollte das Herrenhaus in Striesa besuchen. Der 1783 errichtete Barockbau wurde um 1910 verändert.
Der Stadt Oschatz stattete ich an diesem Tag keinen Besuch ab, sondern fuhr weiter zum wüsten Schloss Osterland. Markgraf Dietrich von Meißen (Dietrich der Bedrängte) ließ das Schloss zwischen 1211 und 1230 errichten. Die erhaltenen Ruinen stehen heute malerisch in einem kleinen Waldstück.
Ich radelte weiter nach Lampersdorf. Die Kirche in Lampersdorf aus dem frühen 16. Jahrhundert erhielt 1719 bis 1721 einen neuen Saal.
Auf dem Weg nach Limbach besuchte ich das Rittergut in Haida mit seinem Herrenhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die romanische Kirche in Limbach wurde 1727 im Inneren umgebaut und erhielt 1822 ihren Glockenturm.
Auf meinem Weg nach Gröppendorf entdeckte ich durch Zufall das Rittergut Kleinschlatitz mit seinem schlichten Herrenhaus aus der Spätrenaissance. Vom Herrenhaus des Rittergutes in Gröppendorf ist nur ein Teil erhalten geblieben.Mein nächstes Ziel war der Ort Mahlis. Die romanische Kirche erhielt 1777 bis 1778 einen neuen Saal. Das Herrenhaus des stattlichen Rittergutes stammt aus dem Jahr 1716.
Ich fuhr weiter nach Wermsdorf. Das Jagdschloss Hubertusburg gehört zu den schönsten Barockschlössern Sachsens. Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen beauftragte Johann Christoph Naumann ab 1721 mit dem Bau des Schlosses. Johann Christoph Knöffel führte die Arbeiten 1743 bis 1751 weiter. Das Schloss bildet den Mittelpunkt des großen Schlosskomplexes mit Ehrenhof, Stall- und Bedienstetengebäuden sowie Kasernen an der Hauptzufahrt.
Bevor das Jagdschloss Hubertusburg gebaut wurde, gab es bereits das Alte Jagdschloss im Wermsdorf, das von Kurfürst Christian II. von Sachsen im frühen 17. Jahrhundert erbaut wurde. Neben dem Alten Jagdschloss steht die Kirche von Wermsdorf. Die romanische Saalkirche wurde im 18. und 19. Jahrhundert zur Chorturmkirche umgebaut.
Ich radelte durch den Wermsdorfer Wald zur wüsten Burg Hayn. Die Burg wurde vermutlich im 13. Jahrhundert oder 14. Jahrhundert angelegt und zu Beginn des 15. Jahrhunderts verlassen. Der Burghügel ist von einem doppelten Wall-Graben-System umgeben.Am westlichen Rand des Wermsdorfer Waldes am Kirchenteich befindet sich das archäologische Freilichtmuseum der Wüstung Nennewitz. Die Ausgrabungen brachten die Grundmauern der Kirche und einer kleinen Burg ans Tageslicht.
Ich fuhr weiter nach Kühren, wo mich der Zug zurück nach Leipzig brachte.
Tourverlauf und Objekte
- Dahlen, Bahnhof,
- Luppa (Kirche),
- Malkwitz (Kirche),
- Calbitz (Kirche),
- Kötitz (Rittergut),
- Collm (Kirche),
- Striesa (Freigut),
- Thalheim (Schloss Osterland),
- Lampersdorf (Kirche),
- Haida (Rittergut),
- Limbach (Kirche),
- Berntitz (Rittergut Kleinschlatitz),
- Gröppendorf (Rittergut),
- Mahlis (Kirche, Rittergut),
- Wermsdorf (Kirche, Jagdschloss Hubertusburg, Altes Jagdschloss, Burg Hayn),
- Wüstung Nennewitz (Kirche, Burg),
- Kühren, Bahnhof
Weitere Informationen zur Radtour
- Länge der Radtour: ca. 55 km,
- Schwierigkeitsgrad: mittel, steiler Anstieg zum Collm,
- Landschaftsbild: reizvoll, besonders im Wermsdorfer Wald
- Wegeführung: Dahlen bis Collm auf Nebenstraßen,
Collm bis Schloss Osterland Radweg,
Schloss Osterland bis Wermsdorf Nebenstraßen,
Wermsdorf bis Wüstung Nennewitz Waldwege,
Nennewitz bis Kühren Nebenstraßen, - Regionale Rad- und Wanderwege: Collm bis Schloss Osterland Mulde-Elbe-Radroute,
Autor: Mirko Seidel am 17. März 2016 12:05, Rubrik: Artikel, Artikel & Berichte, Landkreis Nordsachsen, Reiseberichte, Wermsdorfer Wald, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,