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Leipziger Persönlichkeiten – Constantin Lipsius

Constantin Lipsius

Constantin Lipsius

Johann Wilhelm Constantin Lipsius wurde am 20. Oktober 1832 in Leipzig geboren. Der Sohn des späteren Rektors der Thomasschule, Karl Heinrich Adelbert Lipsius, ging nach dem Besuch des Gymnasiums zunächst an die Baugewerkschule in Dresden, danach zu Bauatelier der Kunstakademie Dresden. Auf einer Italienreise interessierten Lipsius besonders die Bauten in Venedig.

Zu Beginn der 1860er Jahre nahm Constantin Lipsius an regionalen und nationalen Architekturwettbewerben teil und erweiterte seine Kenntnisse beim Bau von Wohnhäusern und Restaurierungen. Sein Entwurf für den Neubau des Johannishospitals in Leipzig wurde preisgekrönt und brachte ihm den Titel eines Königlichen Baurats ein. 1874 wurde Constantin Lipsius zum Präsidenten der „Vereinigung Leipziger Architekten“ ernannt und übernahm die Leitung der Baugewerkschule. 1877 begann Lipsius mit der Restaurierung der Thomaskirche in Leipzig.

Ev. Nathanaelkirche Altlindenau

Ev. Nathanaelkirche Altlindenau

In den späten 1870er Jahren begann Lipsius die Zusammenarbeit mit August Hartel. Beide entwarfen die Leipziger Peterskirche und die Johanniskirche in Gera und beteiligten sich 1882 mit einem Entwurf am zweiten Wettbewerb um den Bau des Deutschen Reichstags in Berlin.

1881 wurde Lipsius Professor für Architektur an der Dresdener Kunstakademie und erhielt kurz danach den Auftrag, den gesamten Akademie-Komplex neu zu erbauen. Im Volksmund erhielt die ungewöhnliche Glaskuppel den Namen „Zitronenpresse“. In den 1880er Jahren wurde Constantin Lipsius zum stärksten Befürworter des Realismus.

Constantin Lipsius starb am 10. April 1894 in Dresden.

Zu den Bauten von Constantin Lipsius gehören:

Mausoleum für Hedwig Freiin von Eberstein in Schönefeld

Mausoleum für Hedwig Freiin von Eberstein in Schönefeld

  • Wohnhaus für den Verlagsbuchhändler Ernst Keil in Leipzig, Königstraße (heute: Goldschmidtstraße, 1860 bis 1861, im 2. Weltkrieg zerstört),
  • Wohnhaus Frege in Leipzig, Dörrienstraße,
  • Schloss Kleinzschocher für Christian Bernhard Freiherr von Tauchnitz in Kleinzschocher, Windorfer Straße (1865, im 2. Weltkrieg zerstört),
  • Ev. Kirche Wachau (Zustand Juni 2021)

    Ev. Kirche Wachau (Zustand Juni 2021)

  • Schloss Wetzelstein für Arnold Woldemar Freiherr von Frege in Saalfeld (1878 bis 1880),
  • „Spiegelhalle“ des Schützenhauses in Leipzig (1876, nicht erhalten),
  • Restaurant Baarmann in Leipzig, Katharinenstraße 3 / Markt 6 (1877),
  • Umbau des „Café Français“ (seit 1914 „Café Felsche“) in Leipzig, Augustusplatz (im 2. Weltkrieg zerstört),
  • Ev. Peterskirche Leipzig

    Ev. Peterskirche Leipzig

  • Mausoleum in Form einer Pyramide für die Gutsbesitzerin und Stifterin Hedwig Freiin von Eberstein in Schönefeld (1883),
  • Kapelle für die Familie Frege in Abtnaundorf (1888 bis 1889),
  • Mausoleum für den sächsischen Kriegsminister Graf Alfred von Fabrice in Dresden, Antonstadt (1891 bis 1893),
  • Neues Johannishospital in Leipzig, Hospitalstraße (heute: Prager Straße, 1867 bis 1872, im 2. Weltkrieg zerstört),
  • Schloss Püchau

    Schloss Püchau

  • Börse in Chemnitz, Beckerplatz (1864 bis 1867, 1922 abgebrochen)
  • Ausstattung der Ausstellungshalle für die Kunstgewerbeausstellung, Leipzig (1879, im 2. Weltkrieg zerstört),
  • Kunstakademie- und Ausstellungsgebäude (heute Lipsius-Bau) in Dresden (1883 bis 1894),
  • Kirche Wachau bei Markkleeberg (1866 bis 1867), heute Ruine,
  • Ev. Stadtkirche St. Marien Borna

    Ev. Stadtkirche St. Marien Borna

  • Johanniskirche in Gera (1881 bis 1884),
  • Peterskirche in Leipzig, Gaudigplatz (1877 bis 1885, mit August Hartel),
  • Nathanaelkirche in Altlindenau (1882 bis 1884, mit August Hartel),
  • Jesus-Altar in der Thomaskirche in Leipzig (1889, restauriert und ergänzt 2016),
  • Restaurierung „Hôtel du Russie“ in Leipzig, Petersstraße (nicht erhalten),
  • Thomaskirche zu Leipzig

    Thomaskirche zu Leipzig

  • Restaurierung Turm der Jacobikirche, Oelsnitz/Vogtl. (1866 bis 1867),
  • Umbau Ev. Stadtpfarrkirche St. Marien Borna (1866 bis 1868),
  • Umbau St.-Petri-Dom in Bautzen,
  • Umbau Schloss Püchau (1873 bis 1879),
  • Umbau Thomaskirche in Leipzig (1878 bis 1889),
  • Restaurierung Goldene Pforte des Doms in Freiberg (1883 bis 1889),
  • Sockel des Goldenen Reiters in Dresden (um 1890)

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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Constantin_Lipsius#/media/Datei:Constantin_Lipsius_(circa_1890).jpg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 4. Sep 2022 14:53, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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