Januar 2023

Leipziger Persönlichkeiten – Rudolph Wirsing

Rudolph Wirsing

Rudolph Wirsing

Rudolph Bernhard Wirsing wurde am 20. Oktober 1808 in Dresden geboren. Sein Vater war Dresdner Hofarchivar und schickte seinen Sohn auf die renommierte Schule Kloster Donndorf. Danach begann Rudolph Wirsing ein Jura-Studium an der Universität Leipzig, das er aber bald abbrach. Der Vater verwehrte ihm den gewünschten Eintritt ins Militär und Wirsing wandte sich dem Theater zu. Bei Christian August Pohlenz studierte er in Leipzig Gesang.

Von 1832 bis 1837 trat Rudolph Wirsing als Bariton im Kärntnertor-Theater in Wien auf, es folgten Engagements in Breslau, Lübeck und Aachen. 1839 ließ sich Wirsing als Gesangslehrer in Magdeburg nieder und gründete 1840 eine Gesangsakademie. 1842 wurde er Musikdirektor am Magdeburger Stadttheater und 1845 zusätzlich Direktor des Hauses. In dieser Zeit wurde hier Albert Lortzings Oper Undine uraufgeführt.

Altes Theater Leipzig

Altes Theater Leipzig

Zum 1. Januar 1849 folgte Rudolph Wirsing einem Ruf ans Stadttheater Leipzig, dessen Direktor er bis 1864 blieb. Unter seiner Direktion erlebte das Theater eine Glanzzeit. Wirsing ließ als einer der ersten Intendanten Deutschlands Richard Wagners frühe Opern Tannhäuser und Lohengrin aufführen, 1849 brachte er Albert Lortzings letzte abendfüllende Oper „Rolands Knappen“ zur Uraufführung sowie 1850 Genoveva von Robert Schumann. An der Sprechbühne nahm sich Rudolph Wirsing der Werke von Karl Gutzkow und Charlotte Birch-Pfeiffer an. 1853 richtete Wirsing in Gerhards Garten in Leipzig das Sommertheater Tivoli ein, das bis 1859 bestand.

1860 erschien Wirsings Buch „Das deutsche Theater …“, in welchem er den Zustand des Theaters in Deutschland analysierte, Vorschläge zu einer gründlichen Reform des deutschen Theaters machte und zuletzt Andeutungen zu einer zweckmäßigen Bühnenleitung vorbrachte.

1864 ging Rudolph Wirsing ans Königlich Deutsche Landestheater in Prag und wechselte 1876 ohne Kenntnisse der Landessprache für ein Jahr als künstlerischer Leiter zum tschechischen Nationaltheater. Die für 1878 bestätigte Leitung des Stadttheaters Breslau konnte Wirsing nicht antreten, da er nach längerer Krankheit am 9. Oktober 1878 in seiner Villa in Prag starb.

Mehr Leipziger Persönlichkeiten


Bildquelle: Von A. Weger – Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inv. Nr. MT/3513/2000, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=111472560;
Von Autor/-in unbekannt – kolorierte Photographie von 1906, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8947712

Leipziger Persönlichkeiten – Christian August Pohlenz

Christian August Pohlenz

Christian August Pohlenz

Christian August Pohlenz wurde am 3. Juli 1790 in Sallgast in der Niederlausitz geboren. Pohlenz besuchte die Kreuzschule in Dresden, studierte ab 1811 Jura an der Universität Leipzig, widmete sich aber bald ganz der Musik.

1817 wurde Christian August Pohlenz Organist an der Paulinerkirche in Leipzig und 1821 an der Thomaskirche. Nach dem Tod der Thomaskantoren Johann Gottfried Schicht 1823 und Christian Theodor Weinlig 1842 leitete Pohlenz kurzzeitig den Thomanerchor.

1827 wurde Christian August Pohlenz Nachfolger des verstorbenen Johann Philipp Christoph Schulz als Musikdirektor der Gewandhauskonzerte und Leipziger Universitätsmusikdirektor. Die Konzertdirektion war wohl nicht mit seiner Arbeit zufrieden war und so wurde ihm am 16. April 1835 gekündigt. Nachfolger von Pohlenz wurde Felix Mendelssohn Bartholdy, der auch ein Abschiedskonzert zu Pohlenz´ Ehren nach seinem Tod dirigierte.

weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Livia Frege

Livia Frege

Livia Frege

Livia Gerhard wurde am 134. Juni 1818 in Gera geboren. Sie war Gesangsschülerin an der Leipziger Singakademie unter Christian August Pohlenz. Am 9. Juli 1832 sang sie zum ersten Mal im Gewandhaus und wurde als zweite Sängerin für die Abonnementskonzerte engagiert. 1833 trat Livia Gerhard zum ersten Mal als Schauspielerin am Theater auf. Ab 1835 wirkte sie am Königlich-Städtischen Theater in Berlin.

1836 heiratete Livia Gerhard den Leipziger Juraprofessor und Besitzer des Rittergutes Abtnaundorf, Woldemar Frege. Ihr Wohnhaus in der Stadt hatte die Familie Frege in der Bahnhofstraße, heute Georgiring (nicht erhalten). 1843 trat Livia Frege bei der Uraufführung von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“ auf. Sie gab 1848 Benefizkonzerte, 1848 ein Konzert für hungernde Arbeiter und 1851 für die Hinterbliebenen von Albert Lortzing.

Livia Frege war Mitbegründerin des Leipziger Bachvereins. Sie starb am 22. August 1891 in Leipzig. Die Liviastraße im Waldstraßenviertel ist nach Livia Frege benannt.

Mehr Leipziger Persönlichkeiten

Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/f/f9/Livia_Frege.jpg

©2024 – architektur-blicklicht – Mirko Seidel, Sigismundstraße 3, 04317 Leipzig – Telefon: 0341 46 86 68 73
Touren, Tipps & Wanderungen per Rad, Auto und zu Fuß zu Burgen, Schlössern, Herrenhäusern, Kirchen, Industriebauten, Stadtansichten
in Leipzig, Sachsen & Mitteldeutschland
webdesign: agentur einfachpersönlich