Burgenlandkreis

Stadtspaziergang durch Naumburg – die Dom- und Saalestadt

Der Dom St. Peter und Paul zu Naumburg

Der Dom St. Peter und Paul zu Naumburg

Naumburg ist die Kreisstadt des Burgenlandkreises im Süden des Landes Sachsen-Anhalt. Die Stadt liegt im Saaletal im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland und im Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Im einstigen Sitz des Bistums Naumburg leben ca. 32.000 Menschen (2023).

Naumburg wurde erstmals 1012 urkundlich erwähnt, als an der Kreuzung zweier Handelsstraßen die neue Burg des Geschlechtes der Ekkehardinger, der Markgrafen von Meißen, entstand. 1021 berichtet die Merseburger Bischofschronik von der kurz zuvor erfolgten Neugründung einer Probstei, an deren Stelle später der Dom zu Naumburg errichtet wird.

Oberlandesgericht Sachsen-Anhalt in Naumburg

Oberlandesgericht Sachsen-Anhalt in Naumburg

Der Stadtspaziergang beginnt am Oberlandesgericht Sachsen-Anhalt [1], die an der Stelle der Burg 1914 bis 1917 gebaut wurde. Von Oberlandesgericht führt der Weg zum Domplatz mit den Domkurien zum Naumburger Dom.

Die Ekkehardinger betrieben die Verlegung des Bistumssitzes von Zeitz nach Naumburg, dem Papst Johannes XIX. im Jahr 1028 zustimmte. Im Jahr 1568 wurde in Naumburg die Reformation durchgesetzt. Bis dahin war Naumburg Bischofssitz, wobei ab dem 13. Jahrhundert die Bischöfe wieder meist in Zeitz residierten und lebten. Letzter Bischof in Naumburg war Julius von Pflugk, der in Zeitz starb und dort auch beerdigt ist. Die Gründung der Domschule erfolgte im Jahr 1030. Seit 1144 wurde Naumburg als Stadt erwähnt.

Kapelle der Ägidienkurie Naumburg

Kapelle der Ägidienkurie Naumburg

Die Kapelle der Ägidienkurie, Domplatz 8, stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. In der ehem. Domprobstei, Domplatz 3, ist heute die Domschule untergebracht. Sehenswert ist auch die Kurie Domplatz 6, ein Bau aus dem 18. Jahrhundert. In der Domkurie „curia episcopalis“, Domplatz 1, entsteht zurzeit ein Besucherinformationszentrum für das UNESCO-Welterbe Naumburger Dom.

Anstelle des Naumburger Doms [2] wird um 1021 eine erste Kirche erwähnt. Der Bau des frühromanischen Doms beginnt ab 1028 bis um 1040/1050. Um 1160 Bau wird die Krypta in den Ostchor gebaut. Vor dem Jahr 1213 beginnt der Bau des heutigen Doms, um 1250 ist der Baubeginn des Westchores. Um 1260 wird mit den ersten Geschossen des Nordwestturmes begonnen, deren Bau bis in die Zeit um 1500 andauern. Die Obergeschosse des Südwestturm werden erst 1884 bis 1894 vollendet. Im Naumburger Dom mit Ost- und Westchor sind beide Lettner erhalten geblieben. Die weltberühmten Stifterfiguren des Naumburger Meisters stehen im Westchor. Vor dem Ostchor des Doms steht der Ekkhard-Brunnen, das Brunnenbecken stammt verm. aus dem Jahr 1532, die Brunnenfigur aus dem Jahr 1858.

Naumburg, ehem. Othmarskirche

Naumburg, ehem. Othmarskirche

Vom Dom führt der Stadtspaziergang durch den Steinweg, der einst die Bischofsstadt mit der Ratsstadt verband, und den Othmarsweg zur Othmarskirche [3]. In der 1691 bis 1699 erbauten Kirche sind heute eine Bibliothek und ein Archiv untergebracht.

Von der Othmarskirche erreicht man den Lindenring [4]. Hier trafen die Befestigung der Bischofsstadt und der Ratsstadt zusammen. Die heutige Promenade war einst ein Graben zwischen zwei Mauern. Nach 1820 wurde die Stadtbefestigung niergelegt, der Graben verfüllt und so entstand der grüne Lindenring. Zahlreiche sehenswerte Gebäude stehen am Lindenring, so das Haus Lindenring 45, ein Neorenaissancebau aus der Zeit um 1900, und das Haus Lindenring 20 mit seiner Sichtfachwerkfassade, das früher ein Bordell beherbergte.

Auf dem Domfriedhof in Naumburg

Auf dem Domfriedhof in Naumburg

Der Lindenring geht in den Postring über, sehenswert ist das Telegrafenamt aus dem Jahr 1889. Am Postring liegt der Dom-Friedhof [5]. Der Dom-Friedhof wurde um die Mitte des 16. Jahrhunderts zunächst für die Verstorbenen der Mariengemeinde der Domfreiheit angelegt. Ende des 16. Jahrhunderts werden die ersten hohen Würdenträger des Domkapitels auf dem Friedhof bestattet. Bis in das frühe 20. Jahrhundert hatten Naumburger Domherren, Domprediger und höhere Verwaltungsmitarbeiter Anspruch auf eine Grabstelle. Mit der Eröffnung des neuen städtischen Friedhofs 1901 nahm die Bedeutung des Domfriedhofs langsam ab.

Naumburger Straßenbahn

Naumburger Straßenbahn

Dem Postring folgend zum Heinrich-von-Stephan-Platz führt der Weg vorbei am Depot der Naumburger Straßenbahn, eine um 1840 gebaute Reithalle. 1885 legte der Ingenieur Paul Frohwein einen Plan für eine Dampfstraßenbahn mit einer Linienführung vom Bahnhof über den Georgenberg, Dom bis zum Jakobstor vor. Das Unternehmen scheiterte jedoch an Finanzierungsschwierigkeiten. 1892 erfolgte die Gründung einer Naumburger Straßenbahnaktiengesellschaft. In nur elf Wochen konnte die Strecke zwischen Bahnhof und Wenzelstor verlegt werden. Am 15.09.1892 wurde der Dampfstraßenbahnverkehr feierlich eröffnet. 1900 ging die Straßenbahn in das Eigentum der Stadt Naumburg über. Bis 1914 wurde die Strecke zu einem Ring geschlossen.

Das Neue Postgebäude [6] am Heinrich-von-Stephan-Platz ist ein Bau der neuen Sachlichkeit, 1931 bis 1932 gebaut. Am Marientor [7] erreicht man die Altstadt von Naumburg.

Marienplatz und Marientor in Naumburg

Marienplatz und Marientor in Naumburg

Im Mittelalter war Naumburg ein bedeutender Handelsplatz an der Via Regia, besonders durch die erstmals 1278 genannten Naumburger Messen. Der Aufstieg der Stadt Leipzig zur Reichsmessestadt seit 1497 und der Dreißigjährige Krieg brachten die wirtschaftliche Blüte Naumburgs zum Erliegen. Das Territorium des Bistums Naumburg wurde Mitte des 16. Jahrhunderts säkularisiert und ging an die Kurfürsten von Sachsen über, die es durch eine eigene Stiftsregierung in Naumburg verwalten ließen und später die Administratoren stellten.

Marien-Magdalenen-Kirche in Naumburg

Marien-Magdalenen-Kirche in Naumburg

Das Marientor ist eine 1456 bis 1458 erabute und 1511 erneuerte Doppeltoranlage mit viertelkreisförmiger Wehrmauer. Es ist das einzig erhaltene von fünf Stadttoren in Naumburg. Am Marienplatz steht die Ev. Marien-Magdalenen-Kirche [8]. Ab 1712 gebaut, wurde die Kirche 1730 geweiht. Unweit der Marien-Magdalenen-Kirche führt die die Thainburgbrücke [21] über den ehem. Stadtgraben, eine der ältesten Stahlbetonbrücken in Deutschland.

Durch die Marienstraße führt der Stadtspaziergang zum Markt in Naumburg. Entlang der Marienstraße erzählen die Fassaden und Portale der Häuser von der wirtschaftlichen Blüte Naumburgs im 16. Jahrhundert, wie das Portal Marienstraße 15 oder das Simsonhaus Nr. 12a.

Herzogliche Residenz in Naumburg am markt

Herzogliche Residenz in Naumburg am Markt

1544 wurde aus dem Stiftsbesitz an der Saale das Amt Naumburg gebildet. Nach dem freundbrüderlichen Hauptvergleich unter den vier Söhnen des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. 1657 gehörte das Naumburger Stiftsgebiet zur Sekundogenitur Sachsen-Zeitz, die dem jüngsten Sohn Moritz zufiel. Das Stadtschloss in Naumburg diente als Residenz, bis in Zeitz das Schloss Moritzburg erbaut wurde. Diese Episode in der sächsischen Landesgeschichte endete mit dem Tode des letzten protestantischen Vertreters der Linie Sachsen-Zeitz im Jahr 1718. Naumburg fiel endgültig an das Kurfürstentum Sachsen zurück. Bis 1815 blieb Naumburg aber Sitz eigener Verwaltungsbehörden.

Nach dem Wiener Kongress 1815 musste Sachsen große Teile seines Territoriums an Preußen abtreten, darunter auch Naumburg. 1846 erhielt die Stadt Anschluss an die Thüringer Eisenbahn von Halle (Saale) nach Erfurt, 1889 nach Artern und schließlich 1900 nach Teuchern. Am 15. September 1892 wurde die Straßenbahn in Naumburg in Betrieb genommen. Sie gilt heute als Straßenbahn mit der kürzesten Strecke in Deutschland.

Rathaus Naumburg

Rathaus Naumburg

Der Markt [9] in Naumburg – die gute Stube der Stadt – wird beherrscht vom Rathaus und der Stadtkirche St. Wenzel. Das rathaus wurde 1517 bis 1528 als großer Dreiflügelbau errichtet. Die Fassade zum Markt prägen große Zwerchgiebel. Im Haus Markt 3, ehem. Herberge „Zum großen Christoff“ übernachtete Martin Luther auf dem Weg zum Reichstag nach Worms am 4. April 1521. In das Haus Markt 4 wurde ein Sitznischenportal aus dem Jahr 1542 eingefügt. Das „Schlösschen“, Markt 6, wurde 1541 für den Bischof Nikolaus von Amsdorf erbaut. Hier befindet sich heute die Touristinformation. Das Haus Markt wurde 1652 bis 1653 für Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz als Residenz errichtet. Davor steht der Wenzelsbrunnen mit seinem 1489 geschaffenen Brunnenbecken und der 1579 enstandenen Brunnenfigur. 1949 wurde die Figur des Hl. Wenzel durch einen Sturm zerstört und 1949 neu geschaffen.

Wohn- und Geschäftshaus Markt 10 Naumburg

Wohn- und Geschäftshaus Markt 10 Naumburg

Das Haus Markt 10 wurde nach 1517 erbaut und hat spätgotische Maßwerkgiebel. Am Haus Markt 17 befindet sich ein Erker mit Barockdekor. Besonders sehenswert ist das Haus Hohe Lilie, Markt 18. Der um 1200/1250 erbaute Wohnturm beherbergt heute das Stadtmuseum. Vor dem Haus Hohe Lilie steht ein Modell der Stadt Naumburg.

Durch die Jakobstraße führt der Stadtspaziergang zum Holzmarkt [10]. Am ehem. Gasthof „Zu den drei Schwanen“, Jakobstraße 28/29, erbaut 1544 und 1553, befindet sich eine Relieftafel. Das um 1600 gebaute Haus Jakobstraße 32 hat einen reich verzierten Erker, ebenso die Jakobs-Apotheke, Nr. 26.

Nietzsche-Denkmal in Naumburg

Nietzsche-Denkmal in Naumburg

Auf dem Holzmarkt steht das Denkmal für den größten Sohn der Stadt Naumburg, den Philosophen Friedrich Nietzsche. Das 2007 geschaffene Denkmal zeigt Friedrich Nietzsche, sitzend auf einem Stuhl, daneben stehendes Mädchen. Die Straße Weingarten führt zum Nietzsche-Haus [11]. Hier wohnte der Philosoph Friedrich Nietzsche und besuchte seine Mutter in den Jahren zwischen 1890 und 1897.

Der Stadtspaziergang führt entlang der Wenzelsmauer zur Wasserkunst [12]. Der um 1480 errichtete Turm der Stadtbefestigung dient der Wasserversorgung der Stadt Naumburg. Durch die Neustraße und die Große Wenzelsstraße geht es zur Jüdengasse. Am Haus Große Wenzelsstraße 39 befindet sich eine Hermesfigur, die auf die Bedeutung Naumburgs als Handelsstadt hinweist.

Gedenkrelief zur jüdischen Verfolgungsgeschichte vom Mittelalter bis zur NS-Zeit in Naumburg

Gedenkrelief zur jüdischen Verfolgungsgeschichte vom Mittelalter bis zur NS-Zeit in Naumburg

In der Jüdengasse [13] war seit 1350 Wohnviertel der Naumburger Juden. 1440 werden in Naumburg 22 jüdische Bewohner genannt. Bei einer Judenverfolgung in der Pestzeit wurden 1349 die Juden der Stadt Naumburg verbrannt. 1494 wurden die Juden der Stadt Naumburg auf Betreiben des sächsischen Landesherren Kurfürst Friedrich III. (der Weise) die Juden aus allen sächsischen Städten und damit auch aus Naumburg vertrieben. Die 1354 erwähnte Synagoge wurde 1496 abgebrochen. Mitte des 19. Jahrhundert siedelten sich wieder Juden an, bildeten aber keine eigene Synagogengemeinschaft mehr. 1933 lebten in Naumburg 35 jüdische Personen, 1939 noch neun. 1942 werden sie in das jüdische Altersheim nach Halle (Saale) verbracht und von dort aus wenig später deportiert. Am Durchgang von der Großen Wenzelsstraße zur Jüdengasse erinenrt eine Gedenktafel an die letzten Naumburger Juden und an die Leidensgeschichte des jüdischen Volkes.

Vogelfängerbrunnen in Naumburg

Vogelfängerbrunnen in Naumburg

Der Topfmarkt[14] ist ein idyllischer Platz an der Stadtkirche St. Wenzel. Der Vogelfängerbrunnen auf dem Topfmarkt in Naumburg wurde 1996 von dem Künstler Karsten Tenner geschaffen. Im Schatten der alten Bäume lässt sich gut Verweilen. Das haus Topfmarkt 4 ist das alte Schulmeisterhaus von Naumburg.

Die Stadtkirche St. Wenzel wurde 1228 erstmals erwähnt. Nach einem Brand erfolgte 1426 die Grundsteinlegung für den Neubau. Die Ostteile der Kirche mit dem Turm wurden zwischen 1426 und 1473 erbaut und sind reich gegliedert. Das nach 1473 erbaute Schiff ist schlichter.

Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg

Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg

Durch die Salzstraße und die Engelgasse führt der Stadtspaziergang zur Herrenstraße. Auch die Fassaden der Häuser in der Herrenstraße erzählen vom Wohlstand der Naumburger Bürger im 16. Jahrhundert. Am Haus Herrenstraße 1 befindet sich der älteste erhaltene Erker von Naumburg. Verzierte Erker sind auch an der Lorbeerbaum-Apotheke und am Haus Herrenstraße 8 zu sehen.

Die Herrenstraße mündet auf den Lindenring, über den es nun nach links zur Kath. Kirche St. Peter und Paul geht. Auf der Grünfläche am Kramerplatz steht das Gefallenendenkmal mit einer Germaniafigur aus dem Jahr 1873.

Naumburg, Katholische Kirche St. Peter und Paul

Naumburg, Katholische Kirche St. Peter und Paul

Die Kath. Kirche St. Peter und Paul [16] in Naumburg steht anstelle eines Vorgängerbaus aus dem jahr 1861. Die heutige Kirche wurde 1957 bis 1962 gebaut. Vor dem Portal stehen Statuen der Apostel Petrus und Paulus.

Die klassizistischen Torbauten des Salztors [17] wurden nach der Niederlegung der Stadtbefestigung 1834 bis 1835 errichtet und dienten nicht mehr der Verteidigung der Stadt, sondern der Kontrolle der Waren und Personen, die in die Stadt kamen.

ehem. Hospitalkirche in Naumburg

ehem. Hospitalkirche in Naumburg

Der Name Kramerplatz weist auf die einstige Nutzung als Handelsplatz für die Waren des Alltags hin. Am Kramerplatz steht die Salztorschule, ein Renaissancebau mit einem Anbau aus dem späten 19. Jahrhundert. Das ehem. Hospital St. Jakob und zum Heiligen Geist mit der Hopsitalkirche steht an der Kreuzung Kramerplatz / Michaelisstraße. Die Saalkirche aus dem 19. Jahrhundert hat einen eingezogenen Turm mit Spitzdach und Stufengiebel.

Durch die Michaelisstraße geht zur Moritzkirche. Das Städtische Bürgerheim Michaelisstraße 41 wurde 1922 gebaut. Die Moritzkirche [19] ist ein spätgotischer Bau mit zweischiffigem Langhaus und einer älteren Doppelturmfront. Nach Verfall wurde der Neubau zwischen 1483 und 1521 ausgeführt. 1705 bis 1706 wurde die Moritzkirche barockisiert.

Ev. Moritzkirche Naumburg (Saale)

Ev. Moritzkirche Naumburg (Saale)

Von der Moritzkirche führt der Stadtspaziergang durch Naumburg durch die Moritzstraße zur Freyburger Straße unterhalb des Doms. Wo heute ein Parkplatz ist, standen die Wohngebäude des Bischofs von Naumburg. Die Johanneskapelle [20] stammt aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Vor 1260 erfolgt ein Umbau. 1864 wurde die Kapelle teilweise abgebrochen und nach 2000 wieder sichtbar gemacht. Heute befindet sich in der ehem. Johanniskapelle eine öff. Toilette. In der Johanneskapelle befand sich die Werkstatt des Naumburger Meisters. Beim Abbruch 1864 wurden wertvolle Bauteile gesichert und an der Leichenhalle auf dem Dom-Friedhof eingebaut.

Wenige Tage vor dem Ende des 2. Weltkrieges wurden Teile der militärischen Anlagen im Osten der Stadt sowie Teile der Altstadt und angrenzender Gebiete zerstört oder schwer beschädigt. Nach 1945 war Naumburg Standort von Maschinenbau-, Arzneimittel-, Metall- und Schuhindustriebetrieben sowie Verwaltungssitz.

Bis zum Herbst 1990 war Naumburg die Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Bezirk Halle und gehört seit dem 03. Oktober 1990 zum Land Sachsen-Anhalt. 1994 wurden die Landkreise Naumburg, Nebra und Zeitz zum Burgenlandkreis zusammengeschlossen. 2007 wurden der Burgenlandkreis und der Landkreis Weißenfels zum neuen Burgenlandkreis zusammengelegt.

Stadtbefestigung Naumburg, Wasserkunst

Stadtbefestigung Naumburg, Wasserkunst

Die alte Stadtmauer von Naumburg ist noch in großen Teilen erhalten, darunter auch ein Mauerturm, die Wasserkunst [12]. Eine erste Verteidigungsanlage wird in Naumburg Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt. Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Stadtbefestigung ausgebaut zu einer zweifachen, an der Nordseite dreifachen Mauer mit Türmen, Bastionen und fünf Stadttoren. Nach 1820 wurde die Stadtmauer teilweise abgebrochen, der Graben eingeebnet. Von den fünf Stadttoren wurden vier – Jakobstor, Salztor, Wenzelstor und Herrentor – abgebrochen.

Reste der Mauern, Bastionen und des Grabens des östlichen und südlichen Mauerrings kann man bis heute besichtigen an der Marienmauer, Jakobsmauer und Wenzelsmauer. Der erhaltene Mauerturm von ursprünglich 19 Türmen – die Wasserkunst – steht an der Wenzelsmauer. Von den 16 Bastionen ist die Südostbastion teilweise erhalten geblieben. Das erhaltene Marientor [7], 1456 bis 1458 errichtet, steht an der Nordseite der Altstadt von Naumburg.

Sehenswert ist auch das Schützenhaus [22], ein stattlicher klassizistischer Bau an der Vogelwiese.

Berühmte Naumburger

  • Carl Peter Lepsius, geboren am 25. Juni 1775 in Naumburg, gestorben am 23. April 1853 in Naumburg, Altertumswissenschaftler, Historiker, Schriftsteller, Beamter, Bürgermeister und Landrat von Naumburg (Saale),
  • Paul Schultze-Naumburg, eigentlich Paul Eduard Schultze, geboren am 10. Juni 1869 in Almrich bei Naumburg, gestorben am 19. Mai 1949 in Jena, ein deutscher Architekt, Kunsttheoretiker, Maler, Publizist und Politiker,
  • Nikolaus von Amsdorf (1483 bis 1565), erster protestantischer Bischof Naumburgs (1542–1547),
  • Julius von Pflug (1499 bis 1563), letzter katholischer Bischof von Naumburg,
  • Michael Praetorius, eigentlich Michael Schulteis (1571 bis 1621), deutscher Komponist, Organist, komponierte Musik zum Fürstenkonvent 1614 in Naumburg,
  • Gottfried Silbermann (1683 bis 1753), deutscher Orgelbauer, Lehrer Hildebrandts, Einweihung der Hildebrandtorgel in St. Wenzel (1746),
  • Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750), Einweihung der Hildebrandtorgel in St. Wenzel (1746),
  • Friedrich Nietzsche (1844 bis 1900), lebte in den 1850er Jahren in Naumburg,
  • Max Klinger (1857 bis 1920), besaß den Klinger-Weinberg am Blütengrund in Großjena bei Naumburg,

Skizze „Stadtspaziergang durch Naumburg“

Bilder aus Naumburg

Quellen:
www.wikipedia.de
www.naumburg.de
www.katholische-kirche.naumburg-saale.de

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Autor: Mirko Seidel am 8. Juli 2015 07:06, Rubrik: Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt, Stadtansichten, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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