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Leipziger Persönlichkeiten – Wilhelm Backhaus

Wilhelm Backhaus

Wilhelm Backhaus

Wilhelm Backhaus wurde am 26. März 1884 in Leipzig geboren. Er wurde 1891 Schüler von Alois Reckendorf und besuchte von 1894 bis 1899 das Konservatorium in Leipzig, wo er Klavier bei Reckendorf und Komposition bei Salomon Jadassohn studierte.

Sein erstes Konzert gab Wilhelm Backhaus im Alter von acht Jahren. Am Konservatorium in Leipzig studierte er auch Violine und Kontrapunkt. Ab Herbst 1899 war Backhaus kurzzeitig Schüler von Eugen d’Albert in Frankfurt am Main. Im Alter von elf Jahren lernte er Johannes Brahms kennen.

Seine ersten öffentlichen Auftritte hatte Wilhelm Backhaus in Leipzig mit 12 Jahren, seine ersten auswärtigen Auftritte in Hamburg und Darmstadt. 1905 gewann Wilhelm Backhaus den ersten Preis beim Anton-Rubinstein-Wettbewerb in Paris, der zweite Preis ging an Béla Bartók, und wurde als Professor an das Royal College Manchester berufen. Dieses Amt gab Backhaus aufgrund seiner zahlreichen Konzertverpflichtungen nach einem Jahr wieder auf. In den folgenden Jahren spielte er mit zahlreichen internationalen Künstlern.

Vor dem 1. Weltkrieg war Wilhelm Backhaus als Herzoglicher Kammervirtuose in Darmstadt angestellt und gab bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges Kronprinzessin Cecilie von Hohenzollern Klavierunterricht. 1915 wurde Wilhelm Backhaus zum Militärdienst eingezogen, aufgrund der Fürsprache des Kaiserhauses aber vom Fronteinsatz verschont. Während des Krieges gab er durch Fürsprache von König Wilhelm II. von Württemberg Klavierkonzerte im Stuttgarter Hoftheater.

Nach Ende des Krieges führten Konzerttourneen Wilhelm Backhaus durch Europa, in die USA und nach Australien. 1925/26 unterrichtete er am Curtis Institute of Music in Philadelphia und gab am 22. Februar 1926 das Abschiedskonzert seiner Amerika-Tournee. Zurückgekehrt nach Deutschland galt Backhaus Ende der 1920er Jahre als Repräsentant deutscher Musikkultur und war Gast zahlreicher in- und ausländischer Diplomaten.

1930 siedelte Backhaus mit seiner Frau in die Schweiz nach Lugano über und nahm 1931 die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 lernte Backhaus spätestens im Mai 1933 Adolf Hitler auf einem Flug nach München persönlich kennen. 1933 wurde Wilhelm Backhaus Präsidialbeirat der Kameradschaft der Deutschen Künstler. Im April 1933 wurde Wilhelm Backhaus von Adolf Hitler zum Professor ernannt und im September als Ehrengast zum Reichsparteitag geladen. Am 15. November 1935 ernannte ihn Joseph Goebbels zum Reichskultursenator.

Backhaus stand einerseits in engem Kontakt zu Nazigrößen, andererseits wurde 1942 das Generalkonsulat Zürich vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda angewiesen, seiner Ehegattin, Alma Backhaus, geborene Herzberg, einen Antrag auf Sichtvermerke und Durchlassscheine zu verweigern. Das Ministerium hegte schwerste Bedenken gegen die Ausreise von Alma Backhaus bzw. war dagegen, dass diese ihren Mann auf einer Konzertreise nach Kopenhagen und Stockholm begleiten sollte.

Nach dem 2. Weltkrieg setzte Wilhelm Backhaus nach einigen Jahren Konzertabstinenz seine Karriere fort, Konzerttourneen führten ihn ins europäische Ausland, in die USA, Südamerika, Japan und Australien. Wilhelm Backhaus zog nach Salzburg um und war mehrfach als Pianist bei den Salzburger Festspielen eingeladen.

Die letzten Konzerte von Wilhelm Backhaus fanden am 26. und 28. Juni 1969 in der Stiftskirche in Ossiach statt und wurden für das Radio aufgezeichnet. Backhaus musste am zweiten Abend nach einem Schwächeanfall das ursprüngliche Programm ändern. Wilhelm Backhaus starb am 5. Juli 1969 in Villach.

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Quelle:
www.wikipedia.de

Autor: Mirko Seidel am 13. Feb 2023 15:41, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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