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Leipziger Persönlichkeiten – Johann Hermann Schein

Johann Hermann Schein

Johann Hermann Schein

Johann Hermann Schein wurde am 20. Januar 1586. in Grünhain geboren. Der aus einer evangelischen Pastorenfamilie stammende Schein verlebte die ersten Jahre im Erzgebirge. Nach dem Tod des Vaters 1593 zog die Mutter mit ihrem Sohn in das Haus ihrer Eltern zurück nach Dresden. Dort konnte Johann Hermann Schein im Knabenchor der Dresdner Hofkapelle der Kurfürstlichen Kantorei sein Gesangstalent entwickeln und war bis 1603 Diskantist. Schein wurde 1603 zur weiteren Ausbildung in die Fürstenschule Pforta geschickt und erwarb ein vorzügliches musikalisches Grundwissen, ging jedoch im April 1607 nach Dresden zurück.

1603 schrieb sich Johann Hermann Schein an der Universität Leipzig ein, begann sein Studium aber erst 1608, er studierte Rechtswissenschaften und Freie Künste und erhielt als ehemaliges Mitglied der Kurfürstlichen Kantorei ein Stipendium. 1612 machte Scheinen seinen Abschluss, widmete sich aber mehr der Dichtkunst und Musik und begann zu komponieren. 1609 veröffentlichte Johann Hermann Schein sein erstes musikalisches Werk unter dem Titel „Das Venus Kräntzlein“.

1613 wurde Schein Musiklehrer bei Gottfried von Wolffersdorf in Weißenfels, den er in der Fürstenschule kennengelernt hatte. Anschließend erhielt er eine Stelle als Hausmusikdirektor. Das Komponieren hatte Schein nicht aufgegeben, 1614 erschien sein lateinisch-deutsches Motettenwerk „Cymbalum Sionium“, eine reine Kirchenmusik. Im Herbst 1616 wurde Johann Hermann Schein Nachfolger von Sethus Calvisius als Thomaskantor der Thomasschule und städtischer Musikdirektor in Leipzig. Die Tätigkeit als Kantor und Musikdirektor mit Auftritten in der Nikolaikirche und in der Thomaskirche, weiterhin Begleitung von Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen und Veranstaltungen des Stadtrats, setzten Schein gesundheitlich stark zu.

Johann Hermann Schein kränkelte oft, hatte ein Lungenleiden und Nierensteine, arbeitete aber weiter als Schullehrer, Chorleiter, Organist und Komponist. Zwei Kuren in Karlsbad brachten ihm keine Linderung. Johann Hermann Schein starb am 19. November 1630 in Leipzig.

Anlässlich von Scheins Beerdigung komponierte Heinrich Schütz den Grabgesang „Das ist je gewißlich wahr“. In seiner Geburtsstadt Grünhain wurde Schein begraben, in der dortigen St.-Nicolai-Kirche befindet sich in der Altarnische ein Epitaph. Vor der Kirche erinnert ein Gedenkobelisk an den berühmten Sohn des Ortes. In Dölitz-Dösen ist eine Straße nach ihm benannt.

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Quelle:
www.wikipedia.de

Autor: Mirko Seidel am 8. Jan 2023 12:33, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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