Gedenktafel an der nach Johanna Moosdorf benannten Bibliothek, Westendallee 45, in Berlin-Westend
Johanna Moosdorf wurde am 12. Juli 1911 in Leipzig geboren. Sie wuchs in einer Buchdruckerfamilie auf und besuchte die Höhere Mädchenschule in Leipzig. Meinungsverschiedenheiten mit Ihrem Vater führten Johanna Moosdorf auf den Habertshof, einer christlich- sozialistischen Kommune in der Rhön, die eine der ersten Erwachsenenbildungsstätten betrieb. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann Paul Bernstein kennen, der Lehrer an der Schule war.
Noch vor der Zerschlagung des Projekts Habertshof durch die Nazis zog Johanna Moosdorf nach Berlin, beschäftigte sich mit Literatur und Kunstgeschichte und beschloss, Schriftstellerin zu werden. Mit ihrem Mann leitete Moosdorf in Berlin-Kreuzberg bis zur Schließung im Frühjahr 1933 ein Gewerkschaftsheim. weiterlesen »
Barnet Licht
Barnet Licht wurde am 15. Mai 1874 in Wilna geboren. Seine Kindheit verbrachte Licht in New York City. Den elterlichen Wunsch, Rabbiner zu werden, akzeptierte Barnet Licht nicht und entschloss sich frühzeitig, sein Leben selbst zu organisieren. Mit fünfzehn Jahren begann Licht, verschiedene Hilfstätigkeiten auszuüben und lernte dabei die sozialen Probleme der Bevölkerung kennen. Der Musik galt aber sein größtes Interesse. Barnet Licht nahm private Klavier- und Orgelstunden, sang in Chören und gründete 1893 einen eigenen Chor. 1894 erhielt Licht eine Anstellung als Organist in einer deutschsprachigen Synagoge.
1898 gab Licht die Stelle auf und schrieb sich im Herbst 1898 am Königlichen Konservatorium der Musik zu Leipzig ein. Barnet Licht studierte Musiktheorie/Komposition, Klavier, Viola, Orgel und hörte Vorlesungen an der Universität Leipzig.
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Am Königsbau in der Goethestraße, Ecke Grimmaische Straße in Leipzig erinnert eine Gedenktafel an das Kaufhaus Bamberger & Herz. 1911 wurde das Kaufhaus, das in Besitz jüdischer Familien war, eröffnet. Besitzer war Heinrich Bamberger, die Geschäftsleitung wurde durch die drei Brüder Bamberger geführt.
1927 gehörte das Unternehmen zu den führendsten Konfektionshäusern in Deutschland. Durch den Boykott jüdischer Geschäfte nach 1933 ging der Umsatz stark zurück. Lange wehrten sich die Eigentümer gegen die Enteignung durch die Nationalsozialisten. In der Pogromnacht 1938 wurde das Kaufhaus Bamberger & Hertz angezündet, die Besitzer wurden der Brandstiftung bezichtigt. Kurze Zeit später wurde die Firma Bamberger & Hertz aufgelöst. Das Haus wurde der Versicherung Alte Leipziger verkauft. Gustav Bamberger sowie Ludwig Bamberger und seine Frau Olla wurden 1942 in Konzentrationslager bei Riga bzw. in Theresienstadt deportiert und starben dort. Ihre Kinder konnten gerettet werden.
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