Architektur-Blicklicht

Persönlichkeiten

Leipziger Persönlichkeiten – Herrmann Julius Meyer

Herrmann Julius Meyer wurde am 4. April 1826 in Gotha als Sohn des Verlagsbuchhändlers Joseph Meyer geboren. Nach einer Buchhändlerlehre arbeitete Meyer im 1826 von seinem Vater gegründeten Verlags, gegründet als Bibliographisches Institut in Gotha. Seit 1828 war der Sitz des Unternehmens in Hildburghausen.

1848 flüchtete Meyer in die USA und gründete 1849 eine Zweigniederlassung des Bibliographischen Instituts in New York, die bis 1854 bestand. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Herrmann Julius Meyer 1856 den wirtschaftlich angeschlagenen Verlag und konsolidierte ihn. Besonders erfolgreich war Meyer mit den seit 1861 herausgegebenen Klassikerreihen und dem mehrfach neu aufgelegte Tierleben von Alfred Brehm.

1874 verlegte Herrmann Julius Meyer den Sitz des Bibliographischen Instituts von Hildburghausen nach Reudnitz. Herrmann Julius Meyer hatte sechs Söhne und zwei Töchter, darunter Hans Meyer (Afrikaforscher und Erstbesteiger des Kilimandscharo), Arndt Meyer (Verlagsbuchhändler und Förderer der BUGRA) und Hermann Meyer (Forschungsreisender).

1884 zog sich Herrmann Meyer aus dem Verlag zurück und übergab ihn seinen Söhnen Hans und Arndt. 1885 ließ sich Meyer eine Villa (Villa Hermann Julius Meyer II) in der heutigen heute Käthe-Kollwitz-Straße errichten, entworfen von Max Pommer. Die von Meyer bis dahin bewohnte Villa Hermann Julius Meyer I in unmittelbarer Nähe wurde 1873 nach Plänen von Gustav Müller errichtet.

1888 gründete Hermann Julius Meyer in Leipzig den „Verein zur Erbauung billiger Wohnungen“. 1900 wurde der Verein in eine „Stiftung zur Erbauung billiger Wohnungen“ umgewandelt, heute die Stiftung Meyer’sche Häuser. Die Stiftung errichtete bis 1914 vier Wohnanlagen mit insgesamt ca. 2.700 Wohnungen in Lindenau, Eutritzsch, Reudnitz und Kleinzschocher. Meyer beauftragte Max Pommer mit dem Erwerb, der Planung und Bebauung der Grundstücke.

Herrmann Julius starb am 12. März 1909 in Leipzig. Die Grabstätte befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof. Meyers Nachlass befindet sich im Archiv für Geographie des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig. In Kleinzschocher ist eine Straße nach ihm benannt.

Mehr Leipziger Persönlichkeiten

Bildquelle: Von unbekannt – http://www.gruenderzeit-in-leipzig.de/fileadmin/images/content/gruendergeist/Herrmann_Julius_Meyer.jpg, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=6285184

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

Stichworte:
Arndt Meyer, Eutritzsch, Friedhof, Gotha, Gustav Müller, Hans Meyer, Hermann Meyer, Herrmann Julius Meyer, Hildburghausen, Institut, Kleinzschocher, Lindenau, Max Pommer, Reudnitz, Villa