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Der Elisabethpfad – drei Wege zum Grab einer bedeutenden Frau des Mittelalters

Die Elisabethkirche in Marburg

Die Elisabethkirche in Marburg

Sie ist legendär, Ihr Leben mythenumwoben und Vorbild für viele Menschen auch in unserer heutigen Zeit – die Heilige Elisabeth von Thüringen.

Die ungarische Königstochter Elisabeth wurde 1207 geboren. Bereits als Kind wurde sie dem ältesten Sohn des Landgrafen Hermann von Thüringen versprochen. Im Jahr 1211, im Alter von vier Jahren, wurde Elisabeth nach Thüringen geschickt. Sie wuchs überwiegend in den Residenzen der thüringischen Landgrafenfamilie auf, darunter auf der Neuenburg bei Freyburg/Unstrut, der Runneburg bei Weißensee und der Creuzburg an der Werra, die die wichtigste Residenz des Landgrafenpares war.

Der thüringische Landgraf Hermann starb 1217 und sein Sohn Ludwig übernahm als siebzehnjähriger die Regentschaft. 1221 heiratete er die vierzehnjährige Elisabeth in der Georgenkirche in Eisenach.

Schloss Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut

Schloss Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut

Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor, Hermann von Thüringen (1222 bis 1241), der später seinem Vater auf dem Thron folgte, Sophie (1224 bis 1275), die Heinrich II. Herzog von Brabant heiratete. Deren Sohn Heinrich war der erste Landgraf von Hessen, daher wird Elisabeth oft als Stammmutter des Hauses Hessen genannt und Gertrud (1227 bis 1297), die erst nach dem Tod ihres Vaters zur Welt kam.

Schon während ihrer Jahre als Landesfürstin begnügte sich Elisabeth nicht mehr mit dem Verteilen von Almosen, sondern begann im Dienst um Kranke und Bedürftige Tätigkeiten zu verrichten, die in der damaligen Zeit als entwürdigend angesehen wurden. Sie spann Wolle und webte mit ihren Dienerinnen daraus Tücher, die sie unter den Armen verteilte. Sie wusch und bekleidete Verstorbene und sorgte für ihre Beerdigung. Sie half in dem Spital, das sie am Fuß der Wartburg errichten ließ.

Die Creuzburg in ThüringenAls im Winter 1225/1226 eine schwere Hungersnot ausbrach, begann Elisabeth eine weithin wahrgenommene Hilfsaktion. Während ihr Mann am Hof des Kaisers in Cremona weilte, ließ sie die landgräflichen Kornkammern öffnen, um die hungernde Bevölkerung zu versorgen.

Als ihr Ehemann starb, der ihre Taten ausdrücklich unterstützt hatte, nahmen die Spannungen mit ihrer Verwandtschaft und vor allem mit ihrem Beichtvater Konrad von Marburg zu. Durch die Gelübde Elisabeths hatte Konrad die vollkommene Kontrolle über sie und damit auch über den künftigen, noch minderjährigen Landgrafen. Konrad war zu dieser Zeit zum gefürchtetsten Inquisitor seiner Zeit aufgestiegen, der jeden erbittert verfolgte. Konrad gelang es, Elisabeth weitgehend zu isolieren.

Die Elisabethkapelle in der Neuenburg bei Freyburg/Unstrut

Die Elisabethkapelle in der Neuenburg bei Freyburg/Unstrut

Die Heilige Elisabeth von Thüringen starb im Alter von 24 Jahren im Jahr 1231. Konrad von Marburg nahm ihr die letzte Beichte ab. Elisabeth beauftragte ihn auch, ihr verbliebenes Vermögen an die Armen und Bedürftigen zu verteilen.

Drei Elisabethpfade erinnern nun an die große Frau des Mittelalters. Sie führen von Köln, Frankfurt/Main und Eisenach nach Marburg, dem Begräbnisort der Heiligen Elisabeth. Durch Mitteldeutschland führt der Elisabethpfad 2 von Eisenach nach Marburg. Er verläuft auf großen Abschnitten auf gleicher Strecke, wie der Jakobsweg. Der Elisabethpfad 2 und Weg der Jakobspilger verbindet folgende Orte: Eisenach/Wartburg – Creuzburg – Waldkappel – Spangenberg – Malsfeld – Homberg(Efze) – Schwalmstadt – Stadtallendorf – Kirchhain – Amöneburg – Marburg.

Der Elisabethpfad 2 von Eisenach nach Marburg ist 193 km lang, der Weg der Jakobspilger beträgt wegen zeitweise abweichender Streckenführung 178 km.

Weitere Informationen zu den drei Elisabethpfaden erhalten Sie auf der Internetseite des Elisabethpfad e.V.

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 9. Jul 2016 18:31, Rubrik: Artikel & Berichte, Elisabethpfad, Radwege, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


2 Reaktionen zu “Der Elisabethpfad – drei Wege zum Grab einer bedeutenden Frau des Mittelalters”

  1. Detlef schreibt

    Hallo, Konrad von Marburg war kein Verwandter, sondern ihr Beichtvater. Er wollte das Eigentum der E. Als Spende für den Irden und die Verwandtschaft wäre leer ausgegangen. Das ist der Konflikt

  2. Mirko Seidel schreibt

    Danke, wird geändert

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