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Leipziger Persönlichkeiten – Friedrich List

Friedrich List

Friedrich List

Daniel Friedrich List wurde am 6. August 1789 in Reutlingen getauft. Mit 14 Jahren begann List eine handwerkliche Lehre bei seinem Vater, wechselte 1805 in den Verwaltungsdienst. 1811 hörte List an der Universität Tübingen Vorlesungen zu Kameralwissenschaften, besuchte Veranstaltungen zur englischen Verfassung und zum Öffentlichen Recht. In Tübingen lernte Friedrich List auch seinen obersten Vorgesetzten und späteren Förderer, den württembergischen Kultusminister Karl August Freiherr von Wangenheim, kennen.

1833 kam Friedrich List nach Leipzig und war auch mit Robert Schumann befreundet. Lists Tochter Elise war eine gute Sängerin und trat im Leipziger Gewandhaus unter Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Seine Tochter Emilie wurde im Sommer 1833 die beste Freundin von Clara Schumann. Diese Freundschaft hielt ein Leben lang.

In Leipzig warb Friedrich List für eine Enzyklopädie der Staatswissenschaften und fand einen Buchhändler für dieses Projekt. Das Staatslexikon – Encyklopaedie der Staatswissenschaften (in späteren Ausgaben unter dem Titel Das Staats-Lexikon. Encyklopädie der sämtlichen Staatswissenschaften für alle Stände) erschien seit 1834. Das Werk gilt als eine der wichtigsten Schriften des deutschen Frühliberalismus.

Friedrich List auf einer Briefmarke der Deutschen Post der DDR, 1989

Friedrich List auf einer Briefmarke der Deutschen Post der DDR, 1989

Für Friedrich List waren die Überwindung der innerdeutschen Zollschranken und der Eisenbahnbau die beiden Werkzeuge, um die gewerbliche Rückständigkeit der deutschen Staaten zu überwinden. Er engagierte sich für den Aufbau eines deutschen Eisenbahnnetzes. In Leipzig verfasste List eine kleine Schrift, die er in hoher Auflage kostenlos verteilen ließ: Ueber ein sächsisches Eisenbahnsystem als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahnsystems und insbesondere über die Anlegung einer Eisenbahn von Leipzig nach Dresden, Leipzig 1833.

In dieser Schrift stellte Friedrich List die wirtschaftlichen Vorteile einer solchen Bahn klar dar – die Eisenbahn ermöglicht einen billigen, schnellen und regelmäßigen Massentransport, der förderlich für die Entwicklung der Arbeitsteilung, die Standortwahl gewerblicher Betriebe und letztlich einen höheren Absatz der Produkte sei. Auf der Grundlage dieser Schrift wurde ein vorbereitendes Komitee gegründet, das eine überzeugende Kosten- und Rentabilitätsrechnung erarbeitete, später mit der Regierung über die nötigen Konzessionen verhandelte und schließlich zur Finanzierung der Strecke Aktienanteile ausgab. Mit der Inbetriebnahme der Leipzig-Dresdner Eisenbahn wurde 1839 die erste deutsche Ferneisenbahnstrecke eröffnet.

Friedrich List starb am 30. November 1846 durch Selbstmord in Kufstein. Der Listplatz in Leipzig und die Friedrich-List-Straße in Althen-Kleinpösan sind nach ihm benannt.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/Friedrich_List_1839.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 10. Sep 2022 08:03, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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