Otto Mencke
Otto Mencke wurde am 22. März 1644 in Oldenburg geboren. Der älteste Sohn eines Oldenburger Kaufmanns besuchte die Lateinschule in Oldenburg und das das Gymnasium in Bremen. An der Universität Leipzig studierte Mencke Philosophie und an der Universität Jena Theologie. Otto Mencke kehrte nach Leipzig zurück und wandte sich der Rechtswissenschaft zu. Eine Studienreise führte Mencke in die Niederlande und nach England.
Nach Leipzig zurückgekehrt, lehrte Otto Mencke als Privatdozent und war ab 1667 Beisitzer der Philosophischen Fakultät, 1669 erhielt er die Professur für praktische Philosophie, Moral und Politik. Mencke betrieb theologische Studien.
Besondere Verdienste erwarb sich Otto Mencke mit der Herausgabe der ersten deutschen Gelehrtenzeitschrift „Acta eruditorum“, die 1682 erstmals in Leipzig erschien. Vorbild war das französische „Journal des sçavans“. In dieser in Latein verfassten Monatszeitschrift wurden neue, vor allem naturwissenschaftliche Bücher, vorgestellt.
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Nikolaus Selnecker
Nikolaus Selnecker, auch: Sellenecker, Nicolaus Selneccer; wurde am 6. Dezember 1530 in Hersbruck geboren. Der Sohn eines Stadtschreibers und Notars wuchs seit 1534 in Nürnberg auf. Früh wandte sich Selnecker der Musik zu und wurde 1542 Organist an der Nürnberger Burgkapelle.
Im April 1550 begann Nikolaus Selnecker sein Studium an der Universität Wittenberg. Die Freundschaft seines Vaters mit Philipp Melanchthon öffnete Selnecker das Haus des Präzeptors.
Auf Empfehlung Melanchthons wurde Nikolaus Selnecker 1557 als dritte Hofprediger nach Dresden von Kurfürst August von Sachsen berufen. 1559 übernahm Selnecker zusätzlich die Leitung der Hofkapelle und am 14. Februar 1560 wurde er auch Erzieher des Kurprinzen Alexander. 1564 rügte Nikolaus Selnecker die Jagdleidenschaft des Kurfürsten und konnte nur durch eine Aufgabe seines Amts einen ehrenvollen Abschied erreichen.
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Otto Paul Burghardt
Otto Paul Burghardt wurde am 17. Januar 1875 in Leipzig geboren. Nach dem Abitur an der Höheren Bürgerschule in Leipzig studierte Burghardt den Technischen Lehranstalten der Stadt Leipzig und der Staatsbauschule. Zwei Jahre war er im Atelier der Leipziger Architekten Georg Weidenbach und Richard Tschammer tätig. Otto Paul Burghardt unternahm Studienreisen durch Deutschland, in die Schweiz, nach Frankreich, Italien, Österreich-Ungarn und in die Tschechoslowakei.
Seit dem 1. April 1904 war Burghardt als selbstständiger Architekt in Leipzig tätig. Für seine auf der Allgemeinen Bauausstellung 1909 in Leipzig ausgestellten Entwürfe erhielt er die Goldene Medaille.
Rathaus Geringswalde
Burghardts Bauten sind geprägt von einer modernen Bauweise, nehmen jedoch Bezug zu dem vor dem 1. Weltkrieg in Leipzig typischen
Reformstil. Otto Paul Burghardt studierte die Leipziger Barockbauten. 1906 wurde er mit dem Umbau des
Romanushauses beauftragt. Die durchgreifende Rekonstruktion wurde von den zeitgenössischen Kritikern gelobt.
Galopprennbahn Scheibenholz
Für die
Galopprennbahn Scheibenholz entwarf Otto Paul Burghardt ein massives Tribünengebäude mit zwei markanten Türmen. Burghardts wohl markantester Bau in Leipzig ist das 1929 fertigestellte
Europahaus am Augustusplatz. Sein Atelier hatte Otto Paul Burghardt in der
Springerstraße 13. Otto Paul Burghardt starb am 29. Dezember 1959 in Oldenburg.
Zu seinen Entwürfen und Bauten gehören:
- 1903: Wettbewerbsentwurf für das Rathaus in Geringswalde (prämiert),
- 1904 bis 1905: „herrschaftliches“ Mehrfamilienwohnhaus für Carl Noack in Leipzig, Hardenbergstraße 18 / August-Bebel-Straße,
- 1906: Mausoleum der Familien Herbst und Mechler in Leipzig, Südfriedhof, IV. Abteilung,
- 1906 bis 1907: Rekonstruktion des Romanushauses, Katharinenstraße 23,
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Exkursion zwischen Grimma und Wurzen
Schloss Grimma
Am 03. Oktober 2015 konnte ich die zweite, von der Volkshochschule Leipzig angebotene Exkursion in das Umland von Leipzig führen. Unser Ziel war wieder die Mulde, dieses Mal zwischen Grimma und Wurzen.
Gestartet sind die sechs Teilnehmer in der Altstadt von Grimma. Erstes Ziel war das Schloss in Grimma. Der kleine Rundgang durch die Altstadt von Grimma führte vorbei an einem mittelalterlichen Wohnturm aus dem 14. Jahrhundert, der Augustinerkirche zur Stadtkirche Unser Lieben Frauen. Vorbei am Stadtgut mit seinem Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert ging es zum Rathaus. weiterlesen »
Exkursion zwischen Wurzen und Eilenburg
Barockschloss in Nischwitz bei Wurzen
Die Volkshochschule Leipzig bietet zahlreiche kulturhistorische Exkursionen in das Umland von Leipzig an. Eine Tour führte am 20.06.2015 entlang der Mulde von Wurzen nach Eilenburg. Organisiert und begleitet wurde die Tour von mir.
Geplant war eine Radtour, doch das kühle und regnerische Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. So entschieden sich die Teilnehmer für das Auto als Fortbewegungsmittel.
Das Tal der Mulde zwischen Wurzen und Eilenburg
Startpunkt der Exkursion war die
Stadt Wurzen. Auf dem Besichtigungsprogramm standen die Wenceslaikirche, das Bischofsschloss und der Dom St. Marien. Weiter ging es zum Schloss Nischwitz. Einen kurzen Zwischenstopp haben wir in Canitz und an der Kirche in Wasewitz gemacht, bevor das Schloss und das Rittergut in Thallwitz auf dem Plan standen. Zum Abschluss der Tour besuchten wir die Stadt Eilenburg, wo die Ilburg, die St. Marienkirche und der Markt mit der Stadtkirche und dem Rathaus auf dem Programm standen.
Die Exkursion stand unter dem Motto einer Spurensuche des Befestigungssystems an der Mulde im Mittelalter aus der Zeit der deutschen Ostexpansion. Unter den Ottonen und Saliern wurden Unterwerfungsfeldzüge jenseits der östlichen Reichsgrenzen geführt. Diese fanden in einem Gebiet statt, das im Westen etwa durch die Linie Elbe – Saale – Naab, im Osten durch Oder, Neiße und Moldau begrenzt wird. In den eroberten Gebieten richtete man Grenzmarken ein. Burgen wurden besetzt oder neu errichtet. Sie dienten der militärischen Kontrolle und der Eintreibung von Tributen. Ein Zuzug von Neusiedlern blieb aber aus. Die Christianisierung beschränkte sich auf massenhafte Zwangstaufen und die Errichtung von Missionsbistümern wie Oldenburg, Brandenburg oder Havelberg. Die Entwicklung eines Pfarrkirchensystems erfolgte erst mit der Ansiedlung deutscher Kolonisten ab der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts.
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