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Leipziger Persönlichkeiten – Christian Thomasius

Christian Thomasius

Christian Thomasius

Christian Thomasius wurde am 1. Januar 1655 in Leipzig geboren als Sohn des Philosophen Jakob Thomasius, Lehrer von Gottfried Wilhelm Leibniz. 1669 nahm Thomasius sein Studium der Philosophie an der Universität Leipzig auf. 1675 ging Christian Thomasius an die Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder.

1679 kam Thomasius zurück nach Leipzig und arbeitete vorwiegend als Anwalt. Wohl vor allem das Studium von Pufendorfs „Apologia pro se et suo libro“ aus dem Jahr 1674 bewirkte bei Christian Thomasius eine völlige Abkehr von seinen bisherigen Auffassungen, insbesondere vom orthodoxen Naturrecht. So stellte er etwa in der 1685 veröffentlichten Schrift „De Crimine Bigamiae“ die Bigamie nach äußerstem Naturrecht als erlaubt hin.

Am 31. Oktober 1687, dem Reformationstag, kündigte Thomasius am Tor der Leipziger Universitätskirche eine deutschsprachige Vorlesung an. Diese und weitere Vorlesungen von ihm lösten heftige Reaktionen der führenden Vertreter der Leipziger lutherischen Orthodoxie, darunter Johann Benedikt Carpzov, aus. Der dänische König Christian V. bezichtigte Thomasius des Hochverrats.

Christian Thomasius musste sich einer Anklage mit dem Vorwurf des Atheismus erwehren. Die Situation eskalierte mit der Publikation einer Schrift im Jahr 1689, in der Thomasius auf die höfische Politik einzuwirken versuchte und in einem Eherechtsstreit Position gegen den kursächsischen Hof bezog. Thomasius wurde im März 1690 mit einem Lehr- und Publikationsverbot im Kurfürstentum Sachsen belegt. Thomasius verließ daraufhin Leipzig und ging nach Halle (Saale).

Christian Thomasius starb am 23. September 1728 in Halle (Saale). Die Thomasiusstraße in der Westvorstadt ist nach ihm benannt.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/Christian_Thomasius.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 13. Apr 2022 15:25, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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