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Leipziger Persönlichkeiten – Walter Tiemann

Walter Tiemann

Walter Tiemann

Walter Tiemann wurde am 29. Januar 1876 in Delitzsch geboren. 1887 zog die Familie nach Leipzig, wo Walter Tiemann von 1886 bis 1893 das Königliche Gymnasium besuchte. 1894 begann Tiemann sein Studium an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. 1896 wechselte er nach Dresden, später folgte ein Studienaufenthalt in Paris.
1897 gewann Walter Tiemann einen Plakatwettbewerb für die sächsisch-thüringische Gewerbeausstellung. 1903 kehrte Walter Tiemann als Lehrer der Meisterklasse für Buchgewerbe, Illustration, freie und angewandte Grafik an die Leipziger Akademie zurück.

1907 gründete Tiemann mit Carl Ernst Poeschel die Janus-Presse, die erste deutsche Privatpresse der Buchkunstbewegung, für die er auch die Janus-Pressen-Schrift entwarf. Walter Tiemann war einer der gefragtesten Buchkünstler Deutschlands. Zahlreiche Verlage beauftragten ihn mit der Gestaltung von Bucheinbänden, Titeln, Vignetten und Illustrationen. 1914 fand in Leipzig die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik (Bugra) statt, an der Walter Tiemann als Juror mitwirkte. Der Inhaber der Leipziger Großbuchbinderei Max Enders engagierte 1911 Walter Tiemann als künstlerischen Leiter. Diese Position hatte Tiemann bis 1924 inne und war maßgeblich am Erfolg der Handbuchbinderei beteiligt.

Kleinplakat von Walter Tiemann für die Bugra 1914

Kleinplakat von Walter Tiemann für die Bugra 1914

1920 wurde Walter Tiemann Direktor der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig. 1926 erhielt Tiemann die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig.
1940 ging Walter Tiemann in den vorläufigen Ruhestand. 1944 nahm ihn Adolf Hitler in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Gebrauchsgraphiker und Entwurfszeichner auf.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs übernahm Walter Tiemann erneut bis Februar 1946 kommissarisch die Leitung der Akademie. Walter Tiemann prägte vor 1914 das Erscheinungsbildes des Insel Verlages, des Julius Zeitler Verlages, des Hyperion-Verlags, des Kurt Wolff Verlags und des Rowohlt Verlags. Er arbeitete er für Rütten & Loening in Potsdam, S. Fischer in Frankfurt am Main, Eugen Diederichs in Jena und Albert Langen in München.

Bekannte Entwürfe von Walter Tiemann sind das ‚ERV‘-Signet des Rowohlt-Verlags (1910), die Signets der Zeitschriften „Hyperion“ (1908) und „Der Zwiebelfisch“ (1909), der Hundertdrucke, einiger Reihen der Insel-Bücherei u.v.m.

Seit ca. 1936 lebte Walter Tiemann in der Goldbergvilla in Gohlis. Walter Tiemann starb am 12. September 1951 in Leipzig. Die Tiemannstraße in Plaußig-Portitz ist nach ihm benannt.

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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Tiemann#/media/Datei:Walter_Tiemann.jpg;
https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Tiemann#/media/Datei:CH-000957-X-57733_Tiemann.tif

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Autor: Mirko Seidel am 9. Mai 2022 17:15, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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