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Leipziger Persönlichkeiten – Arthur Michaelis

Arthur Michaelis

Arthur Michaelis

Arthur Michaelis wurde am 27. Juli 1864 in Leipzig geboren. Im Alter von 16 Jahren begann Michaelis eine Ausbildung an der Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig, wo er vor allem in der Werkstatt für Lithografie arbeitete. Nach Aufenthalten in München und Wien sowie mehreren Reisen nach Italien wurde Arthur Michaelis ab 1897 in den Leipziger Adressbüchern geführt.

Seinen Lebensunterhalt sicherte sich Michaelis bis etwa 1914 mit Illustrationsaufträge für Leipziger Verlage, so z.B. Postkarten ohne größeren Anspruch für die Lithographische Anstalt Bruno Bürger und Carl Ottillie. Der Kunst-Verlag Max Both brachte 1912 Serien von Künstlerpostkarten „Wandergrüße“ und „Frohe Grüße“ mit Federzeichnungen von Arthur Michaelis heraus.

1914 bezog Arthur Michaelis ein Atelier im Künstlerhaus Leipzig und wohnte auch einige Zeit dort. Thematisch beschäftigte sich Michaelis mit sozialen, philosophischen und religiösen Problemen, nicht frei von einer mitunter schwer verständlichen Symbolik. Michaelis unterschied sich stark von seinen zeitgenössischen Kollegen und es gelang ihm der künstlerische Durchbruch. Sein Stil wandelte sich immer mehr zu einer eigenen, markanten Mischung aus Symbolismus und Expressionismus.

1916/17 erhielt Arthur Michaelis den Auftrag für die Gestaltung des Foyers des Wünschmann-Hauses in der Karl-Liebknecht-Straße 8-12. Er schuf sechs großformatige Glas-Mosaiken in kräftigen Farben, die vorrangig die Leiden des 1. Weltkrieges darstellen. Technisch und künstlerisch gesehen sind die sechs Werke von Arthur Michaelis von höchster Qualität und einzigartig für diese Zeit in Leipzig.

Arthur Michaelis: Künstler und Muse (Öl auf Leinwand)

Arthur Michaelis: Künstler und Muse (Öl auf Leinwand)

In den Folgejahren schuf Michaelis immer wieder stark farbige, teils großformatige, Ölgemälde mit christlich symbolistischen Motiven, aber auch Aquarelle, Lithographien, Bleistiftzeichnungen, Tuschzeichnungen und Gouachen.

In seiner späten Schaffensphase wandelte sich der Charakter seiner Bilder durch ekstatischere Formen und expressionistische Elemente sowie schwer zu deutenden allegorischen Gehalt, wie die Grafikmappe „Das gebärende Nichts“ von 1924 mit 18 Lithographien unterschiedlicher Technik und zwei expressionistische Texte.

Das Künstlerhaus in Leipzig fiel 1943 Bomben zum Opfer und damit auch das Atelier und ein Großteil der Bilder von Arthur Michaelis.

Arthur Michaelis starb am 21. Mai 1946 in Leipzig. Seine Asche wurde auf dem Neuen Johannisfriedhof in einem Reihengrab beigesetzt, wo sie nach Aufhebung des Friedhofs 1971 und Umwandlung in den Friedenspark noch immer ruht.

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Bildquelle: Von Arthur Michaelis (1864-1946) – Vergessene Avantgarde. Künstlerhaus und Nikischplatz. (Leipziger Blätter, Sonderheft), Passage-Verlag, Leipzig 2016, S. 46, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90948233:
Von Arthur Michaelis (1864-1946) – Vergessene Avantgarde. Künstlerhaus und Nikischplatz. (Leipziger Blätter, Sonderheft), Passage-Verlag, Leipzig 2016, S. 44, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90987656

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 1. Feb 2023 14:27, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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