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Leipziger Persönlichkeiten – William Zipperer

Johannes William Zipperer wurde am 27. Dezember 1884 in Dresden geboren. Er lernte den Beruf des Reliefgraveurs, wurde 1906 Mitglied der SPD und 1914 zum Stadtverordneten gewählt.

Während des 1. Weltkriegs engagierte sich Zipperer für die Spartakusgruppe, wurde 1917 in den USPD-Bezirksvorstand und 1918 in den Arbeiter- und Soldatenrat in Leipzig gewählt. Auf der Gründungsversammlung der Leipziger Ortsgruppe der KPD 1919 wurde William Zipperer zum ersten Vorsitzenden gewählt. Von 1923 bis 1925 arbeitete er als Redakteur der „Sächsischen Arbeiterzeitung“ in Leipzig und leitete die UNS-Bücherstube. Noch vor 1933 wurde Zipperer als „Ultralinker“ aus der KPD ausgeschlossen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten engagierte sich William Zipperer im kommunistischen Widerstand und wurde 1933 inhaftiert. Seine Graveurwerkstatt in Leipzig war Treffpunkt für Widerstandskämpfer und Arbeiter der Leipziger Rüstungsbetriebe. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkriegs versuchten William Zipperer, Karl Jungbluth und Arthur Hoffmann die Arbeit in Rüstungsbetrieben zu sabotieren, indem sie Produktionsstörungen hervorriefen und Ausschuss produzierten.

William Zipperer schloss sich 1941 der Widerstandsgruppe um die Antifaschisten Georg Schumann, Otto Engert, Kurt Kresse und Georg Schwarz an, die eine der größten kommunistischen Widerstandsgruppen im Deutschen Reich war und sich später „Nationalkomitee Freies Deutschland Leipzig“ nannte. Nach intensiver Fahndung der Gestapo gelang es, einen Spitzel in die Reihen der Widerstandskämpfer einzuschleusen. Am 18. und 19. Juli 1944 wurden in Leipzig 59 Antifaschisten verhaftet.

Im November 1944 fand vor dem zweiten Senat des Volksgerichtshofes in Dresden der Prozess gegen Arthur Hoffmann, Georg Schwarz, William Zipperer, Karl Jungbluth und Alfred Frank statt. Sie wurden wegen „Wehrkraftzersetzung, Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode und dauerndem Ehrverlust“ verurteilt und am 11. und 12. Januar 1945 im Dresdner Landgericht hingerichtet. William Zipperers Grab befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof. August 1945 wurde eine Straße in Altlindenau und Leutzsch, in der William Zipperer mit seiner Familie gewohnt hatte, nach ihm benannt.

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Quellen: https://de.wikipedia.org

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 5. Mrz 2023 19:30, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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