Persönlichkeiten

200. Geburtstag von Dr. Carl Erdmann Heine

Der Leipziger Industriepionier

Dr. Ernst Carl Erdmann Heine 1880

Dr. Ernst Carl Erdmann Heine 1880

Vor zweihundert Jahren, am 10. Januar 1819, wurde Ernst Carl Erdmann Heine (Karl Heine) als Sohn des Besitzers des Rittergutes Neuscherbitz, Johann Carl Friedrich Heine, und dessen Frau Christiana Dorothea, geborene Reichel, in Leipzig geboren. Nach Besuch der Thomasschule zu Leipzig studierte Heine Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. Er promovierte 1843 mit einer Dissertation über die wirtschaftliche Nutzung von Wasserwegen und deren Ufer nach sächsischem Landesrecht und legte damit den Grundstein zu seinen Ideen zur wirtschaftlichen Entwicklung Leipzigs.

1842 übertrug ihm seine Mutter eine Generalvollmacht für Reichels Garten, vorher Apels Garten, westlich der Innenstadt. Nach dem Tode seines Großvaters kaufte Carl Heine die Anteile der anderen Erben an dem Anwesen, ließ es parzellieren und schrittweise bebauen. So entstand die heutige innere Westvorstadt von Leipzig.

Buntgarnwerke im Stadtteil Plagwitz

Buntgarnwerke im Stadtteil Plagwitz

1854 dehnte Heine seinen Grundbesitz in die Gemeinde Plagwitz aus und begann 1856 mit der Umsetzung seines wohl kühnsten Plans – dem Bau eines Kanals von der Weißen Elster an die Saale. Carl Heine wollte Leipzig mit Hamburg verbinden und die Binnenstadt so an den Weltmarkt anschließen.

Ab 1873 ließ Karl Heine in Plagwitz vom preußischen Zeitzer Bahnhof aus 37 Industriegleise legen und errichtete drei öffentliche Ladestellen für Firmen ohne Gleisanschluss. Die Anschlüsse und Ladestellen waren mit 15 Industrie- und Verbindungsbahnen an den Zeitzer Bahnhof angebunden. Damit legte Heine den Grundstein für den wirtschaftlichen Aufschwung von Plagwitz zum wichtigsten Industriestandort Leipzigs im 19. Jahrhundert.

Der Karl-Heine-Kanal in Leipzig

Der Karl-Heine-Kanal in Leipzig

1874 bezog Carl Heine mit seiner zweiten Frau Friederike Bamberg seine neu errichtete Villa in Neuschleußig, wo Heine bis zu seinem Tod am 25. August 1888 lebte. Die Erdmannstraße in Plagwitz ist nach ihm benannt.

Seinen Traum, Leipzig mit Hamburg zu verbinden, konnte sich Carl Heine nicht erfüllen. Er starb am 25. August 1888 in Leipzig. Erst 1933 begann im großen Umfang der Ausbau des Elster-Saale-Kanals, der wegen des 2. Weltkriegs eingestellt wurde – und so ist Carl Heines Traum bis heute nicht verwirklicht. Der Karl-Heine-Platz in Lindenau wurde nach Dr. Carl Erdmann Heine benannt, ebenso die Karl-Heine-Straße in Plagwitz und Lindenau.

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Quelle: Ulrich Krüger: Carl Heine Der Mann, der Leipzig zur Industriestadt machte; Sutton Verlag GmbH, Erfurt, 2008

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    Autor: Mirko Seidel am 6. Jan 2019 11:22, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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