März 2023
600 Jahre Sachsen – Höhepunkte und Tiefschläge sächsischer Geschichte
1648 – Am Ende des Krieges liegt das Land am Boden
1611 wurde Johann Georg I. neuer Kurfürst von Sachsen als Nachfolger von Kurfürst Christian II. von Sachsen. In seine Regierungszeit fällt der Dreißigjährige Krieg. Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen stand zum Bündnis mit den Habsburgern und unterstützte 1612 die Wahl des Habsburgers Matthias zum Kaiser und 1619 die Wahl des Habsburgers Ferdinand II. Die Habsburger sicherten im Gegenzug den Protestanten in den habsburgischen Ländern Glaubensfreiheit zu.Als Mitglieder des böhmischen Adels am 23. Mai 1618 die Statthalter des Kaisers aus einem Fenster der Prager Burg stürtzten, ahnte wohl noch niemand, dass das der Beginn des längsten und verlustreichsten Krieges in Europa sein würde. 1619 hätte Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen römisch-deutscher Kaiser werden können, denn im Kollegium der Kurfürsten standen für ihn vier evangelische gegen drei katholische Stimmen. Dies lehnte der Kurfürst aber ab.
Leipziger Persönlichkeiten – Christian Gottlieb Jöcher
Christian Gottlieb Jöcher wurde am 20. Juli 1694 in Leipzig geboren. Der Sohn des Kaufmanns Johann Christoph Jöcher wuchs bei seinem Großvater, dem Leipziger Stadtrichter Leonard Baudiß, auf, der ihm zwei ausgezeichnete Privatlehrer stellte und die in ihm bereits in frühen Lebensjahren ein gewisses Interesse an Geschichte, Geographie und Genealogie weckten. 1708 setzte Jöcher seine Ausbildung am Gymnasium in Gera fort und zwei Jahre später am Gymnasium in Zittau.1712 begann Christian Gottlieb Jöcher an der Universität Leipzig ein Studium der medizinischen Wissenschaften. Der Kontakt mit Gottfried Olearius sorgte dafür, dass er sich während seiner Ausbildung mehr den philosophischen Wissenschaften widmete.
Leipziger Persönlichkeiten – Wilhelm Gerhard
Christoph Wilhelm Leonhard Gerhard wurde am 29. November 1780 in Weimar geboren. Der Sohn eines Kaufmanns absolvierte eine Lehre zum Handelsgehilfen in Zittau und arbeitete danach in einem Leipziger Handelshaus. 1805 erwarb Gerhard das Leipziger Bürgerrecht und gründete mit einem Kompagnon eine Schnitt- und Modewarenhandlung.Vom Schriftsteller August Mahlmann wurde Wilhelm Gerhard 1807 in die Leipziger Freimaurerloge Minerva eingeführt. Mit einer Anzahl Freimaurergesänge begann Gerhards dichterische Laufbahn, so dass er sein Geschäft aufgab und sich der Schriftstellerei widmete. Neben Gedichten verfasste Gerhard vor allem Bühnenstücke oder richtete vorhandene Dichtungen für die Bühne ein. Zeitweise war er Dramaturg am Leipziger Stadttheater und arbeitete auch an Übersetzungen.
Leipziger Persönlichkeiten – Heinrich Marschner
Heinrich August Marschner wurde am 16. August 1795 in Zittau als Sohn eines böhmischen Handwerkers geboren. Marschner studierte in Leipzig zunächst Jura, wandte sich dann aber der Musik zu. Schon früh begann Marschner zu komponieren und wurde von Thomaskantor Johann Gottfried Schicht begleitet.Im Jahre 1817 wurde Heinrich Marschner Musiklehrer des Grafen Johann Nepomuk Zichy in Preßburg und begann in dieser Zeit, seine ersten Opern zu schreiben. So entstand unter anderem die Oper „Heinrich IV. und D’Aubigné“, welche unter Carl Maria von Weber 1820 in Dresden uraufgeführt wurde.
Leipziger Persönlichkeiten – Julius Zeißig
Julius Zeißig wurde am 29. April 1855 in Großolbersdorf bei Zittau geboren. Nach dem Studium an der Staatsbauschule Zittau und der Wiener Baugesellschaft arbeitete Zeißig in Leipzig als Architekt für Kirchenbau.Zu seinen Entwürfen in Leipzig gehören:
- 1883 bis 1886: Lutherkirche im Bachviertel in Leipzig,
- 1888: Umbau der ehem. Leipziger Bank, Klostergasse 3,
- 1898 bis 1900: Diakonissenhaus in Leipzig,
- 1891 bis 1893: Lukaskirche in Volkmarsdorf,
- 1892 bis 1894: Restaurierung bzw. Umbau der Matthäikirche in Leipzig (im 2. Weltkrieg zerstört),
Leipziger Persönlichkeiten – Ernst Wilhelm Pinkert
Ernst Wilhelm Pinkert wurde am 5. Februar 1844 in Hirschfelde bei Zittau geboren und war Gastwirt und Gründer des Leipziger Zoos.Pinkert wurde als Sohn eines Häuslers und Tagarbeiters geboren. Seine späteren Ambitionen als Gastwirt erwarb er sich wohl bei seinem Paten Carl Gottlieb Seifert, der am Hirschfelder Marktplatz den Gasthof Zum Hirsch betrieb.
1863 zog Ernst Pinkert nach Leipzig und pachtete 1873 die Gaststätte Zum „Pfaffendorfer Hof“. Um mehr Gäste anzulocken, begann er 1876 mit seinem Partner, dem Hamburger Tierhändler Carl Hagenbeck, mit der Ausstellung exotischer Tiere. Auf einer Fläche von ca. einem Hektar eröffnete Pinkert am 9. Juni 1878 als Privatunternehmen seinen Pfaffendorfer Tierpark, den 23. Zoo in Europa.