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Leipziger Persönlichkeiten – Max Klinger

Max Klinger

Max Klinger

Max Klinger wurde am 18. Februar 1857 in Leipzig als zweiter Sohn des Seifen- und Parfümfabrikanten Heinrich Louis Klinger und dessen Ehefrau Auguste Friederike Eleonore Klinger geb. Richter in der Petersstraße 48 geboren. Klinger besuchte die Bürgerschule in Leipzig und am Sonntag die Zeichenschule Brauer, anschließend die Realschule, die spätere Petrischule.

1874 empfahl der Dresdner Architekt und Kunsthistoriker Franz Richard Steche Max Klinger dem Maler Anton von Werner in Berlin. Dieser lehnte ihn ab und verwies Klinger an den Maler Karl Gussow in Karlsruhe. 1874 begann Max Klinger das Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule in Karlsruhe. 1875 wechselte Klinger an die Königlichen Akademie der Künste in Berlin. Künstlerisches Vorbild Klingers war Adolph Menzel. Klinger beschäftigte sich auch mit der Lehre von Charles Darwin. 1876 schloss Max Klinger seine Ausbildung mit dem Prädikat „Außerordentlich“ ab.

Seine ersten Gemälde präsentierte Max Klinger in der 52. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. Ab April 1879 lebte Max Klinger zurückgezogen in Brüssel und beschäftigte sich intensiv mit der Umsetzung seiner Vorzeichnungen in die Radierung und der Technik der Aquatinta.

Geburtshaus von Max Klinger in der Petersstraße 48 (1887)

Geburtshaus von Max Klinger in der Petersstraße 48 (1887)

1881 zog Max Klinger nach Berlin und unterhielt ein eigenes Atelier. In Berlin begann die Freundschaft zu dem Schweizer Maler, Radierer und Bildhauer Karl Stauffer-Bern, von dem sich Klinger wegen eines Prozesses 1889 distanzierte.

1883 erteilte der Kammergerichtsreferendar Julius Albers Max Klinger seinen ersten großen Auftrag mit der Gestaltung der Dekorationen des Vestibüls von dessen Villa in Steglitz. Im selben Jahr siedelte Klinger nach Paris über. Im Louvre studierte er die Werke von Goya und Daumier. 1884 arbeitete Klinger intensiv an den Entwürfen und der Ausführung der Dekorationen in der Villa Albers, 1886 schuf er das Gipsmodell zum „Beethoven-Denkmal“ und die erste Konzeption der Neuen Salome. Von Paris reiste Max Klinger nach Italien und besuchte auch die Steinbrüche von Carrara. Zurück in Berlin lernte er Arnold Böcklin kennen. Ab September 1886 wohnte Max Klinger in Leipzig. Hier entstanden das Gemälde „Urteil des Paris“ (1885/1887 und die Radierung „Eine Liebe“.

1891 hielt sich Max Klinger in München auf und wurde zum Ordentlichen Mitglied der Kunstakademie München gewählt. Klinger war 1892 Gründungsmitglied der Gruppe „XI“, die aus elf Künstlern bestand.

Atelier von Max Klinger in Lindenau

Atelier von Max Klinger in Lindenau

1895 bezog Max Klinger das neu gebaute Atelier in der Karl-Heine-Straße 6. Eine Professur in Wien lehnte er ab, weil die Universität seine Bedingung, fünf zusammenhängende Monate für die eigene Arbeit verwenden zu können, nicht akzeptierte. 1896 starb Klingers Vater. Klinger ließ das Leipziger Atelier zum Präsentationsgebäude ausbauen, um eigene sowie Werke von Böcklin und Zeichnungen von Rodin und Menzel ausstellen zu können. Klinger fertigte Entwürfe zu Wandgemälden im Treppenhaus des Museums der bildenden Künste in Leipzig. 1897 wurde Max Klinger Professor an der Akademie der graphischen Künste in Leipzig und korrespondierendes Mitglied der neu gegründeten Wiener Secession.

1898 lernte Max Klinger Schriftstellerin Elsa Asenijeff kennen, die ihm Modell, Muse und Lebensgefährtin wurde. 1900 entstand die Porträtbüste „Elsa Asenijeff“. 1901 schuf Max Klinger die Bronzebüste „Franz Liszt“, die im Gewandhaus Leipzig stand, im 2. Weltkrieg verloren ging. 1902 sich Max Klinger wieder in Leipzig auf und vollendete die Großplastik „Beethoven“. Das Werk wurde während der Beethovenausstellung im Frühjahr 1902 in der Wiener Secession das zentrale Exponat.

Max-Klinger-Gedenkstätte Großjena

Max-Klinger-Gedenkstätte Großjena

1903 kaufte Max Klinger einen Weinberg mit Weinberghäuschen in Großjena bei Naumburg, pachtete das obere Haus, einen erweiterten Schafstall, hinzu. 1905 wurde zum ersten Mal Klingers Gesamtwerk im Leipziger Kunstverein ausgestellt. 1909 ließ sich Klinger das obere Weinbergshaus in Großjena zu einem komfortablen Wohnhaus ausbauen. 1916 kam es zum Bruch mit Elsa Asenijeff.

Am 19. Oktober 1919 erlitt Max Klinger einen Schlaganfall. Seinen Hauptwohnsitz verlegte er nach Großjena und heiratete im Spätherbst Gertrud Bock heiratete. Am 4. Juli 1920 starb Max Klinger auf seinem Weinberg in Großjena. Auf seinen Wunsch fand er dort auch seine letzte Ruhestätte. In Leipzig sind der Klingerweg in Schleußig, die Klingerbrücke, der Klingerhain sowie der Klingerplatz und die Klingerstraße in Engelsdorf nach ihm benannt.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/Nicola_Perscheid_-_Max_Klinger_1915.jpg;
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cb/Lzg._Petersstra%C3%9Fe_48_%281887%29.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 22. Jul 2022 16:10, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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