Persönlichkeiten

300 Jahre Amtsantritt von Johann Sebastian Bach in Leipzig

Bach in Leipzig heute

Die Thomasschule in Leipzig 1896, Wohnhaus von Johann Sebastian Bach

Die Thomasschule in Leipzig 1896, Wohnhaus von Johann Sebastian Bach

Was wäre Leipzig ohne seinen großen Kantor Johann Sebastian Bach? Zumindest kulturell ein Stück ärmer. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bach-Verehrung einen rasanten Aufstieg.

Der Meister schaut uns heute von seinem Sockel am Thomaskirchhof an, er schaut von seinem ersten Denkmal auf seinen musikalischen Wiederentdecker, Felix Mendelssohn-Bartholdy. An einem Torpfeiler am ehemaligen Rittergut Kleinzschocher berichtet eine Gedenktafel über die Aufführung der Bauernkantate. In der Nikolaikirche gedenkt eine Büste an Bachs Vorspiel. An der Grünfläche vor dem Neuen Grassimuseum erinnert eine Gedenktafel an das erste Grab von Johann Sebastian Bach, dass auf der Fläche durch einen gepflasterten Kreis gekennzeichnet ist, eine weitere Tafel erinnert an die Bach-Gellert-Gruft unter der Johanniskirche, die heute noch unter dem Rasen ruht.

Gedenktafel für Anna Magdalena Bach Leipzig

Gedenktafel für Anna Magdalena Bach Leipzig

An Bachs zweite Frau, Anna Magdalena, erinnert eine Gedenktafel am Thomashaus, im Durchgang des Bosehauses steht die Bank für Anna Magdalena Bach in Form einer Klaviertastatur. Am letzten Wohnort von Anna Magdalena Bach in der Hainstraße erinnert nichts an die Frau, ohne die Bach sein Werk vielleicht gar nicht hätte vollbringen können. In der Thomaskirche steht der Taufstein, an dem 11 Kinder von Bach getauft wurden und eine Gedenktafel erinnert daran.

Und dann gibt es in der Thomaskirche das Grab von Johann Sebastian Bach. Nachdem die Johanniskirche im 2. Weltkrieg zerstört wurde, wurden die Gebeine aus der Bach-Gellert-Gruft 1949 in die Thomaskirche überführt. Tag und Nacht bewacht erhielt Johann Sebastian Bach 1950 zu seinem 200. Todestag seine (hoffentlich) letzte Ruhestätte. Eine schlichte Bronzeplatte mit seinem Namen ist heute Pilgerort für Bachverehrer aus der ganzen Welt. Schräg gegenüber der Thomaskirche im Bosehaus befinden sich das Bachmuseum und das Bacharchiv.

Bosehaus Leipzig, Bachmuseum und Bach-Archiv

Bosehaus Leipzig, Bachmuseum und Bach-Archiv

Ein ganzes Viertel in der Westvorstadt ist nach ihm benannt, was dem Umstand zu verdanken ist, dass sich dort das Forum Thomanum befindet. Bachs Erbe in Leipzig besteht aber nicht nur aus Stein und Bronze. Es lebt weiter in den Aufführungen seiner Werke, im jährlich stattfindenden Bachfest, zu dem tausende Besucher aus der ganzen Welt nach Leipzig kommen.

Das Erbe von Johann Sebastian Bach lebt aber vor allem fort im Thomanerchor, den Bach in einem miserablen Zustand übernahm und durch seine Arbeit den Grundstein legte für einen der besten Knabenchöre der Welt.

Die Thomasschule mit der Wohnung der Familie Bach steht leider nicht mehr. Mit dem Bau der neuen Thomasschule in der Westvorstadt verlor das Gebäude seine Bedeutung und musste 1905 dem Neubau des Thomashauses weichen. Ein Wermutstropfen, vielleicht würde das Haus heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Bachs Weg von Eisenach nach Leipzig 1685 bis 1723

Bach in Leipzig – 1723 bis 1750

Bachs Tod 1750, Vergessenheit und Auferstehung

Stichworte:
, , , , , , , , , , , , , , , ,

Autor: Mirko Seidel am 21. Apr 2023 15:52, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


Einen Kommentar schreiben

©2024 – architektur-blicklicht – Mirko Seidel, Sigismundstraße 3, 04317 Leipzig – Telefon: 0341 46 86 68 73
Touren, Tipps & Wanderungen per Rad, Auto und zu Fuß zu Burgen, Schlössern, Herrenhäusern, Kirchen, Industriebauten, Stadtansichten
in Leipzig, Sachsen & Mitteldeutschland
webdesign: agentur einfachpersönlich