Artikel
Mit dem Rad durch den Landkreis Leipzig
Rund um Bad Lausick
Im Juli 2014 führte mich eine meiner Radtouren durch den Landkreis Leipzig rund um Bad Lausick. Mit dem Zug fuhr ich nach Lauterbach. Die Ev. Maria-Magdalenen-Kirche entstand im 12. Jahrhundert. 1702 wurden der Saal und der Chorturm erneuert und im 19. Jahrhundert noch einmal verändert.Das Herrenhaus des Rittergutes ist ein klassizistischer Bau, der nach 1945 stark verändert wurde.
Mein nächsten Ziel war Steinbach. Das Rittergut ziert ein kleines Barockschloss, das nach 1945 als Schule genutzt wurde und heute leer steht. Das Schloss steht in einem kleinen Landschaftspark mit Teich. Die Zufahrt zum Wirtschaftshof markierte einst ein Torhaus, das vor einigen Jahren einstürzte.Die Kirche in Steinbach wurde um 1500 im Stil der Gotik erbaut und 1717 umgestaltet. Die Saalkirche entstand anstelle einer um 1170 errichteten Holzkirche.
So radelte ich nach Beucha. Im Rittergut sind das Alte Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert und des Neue Herrenhaus aus dem Jahr 1810 erhalten. Die kleine Dorfkirche von Beucha mit ihrem hohen Dachreiter ist romanischen Ursprungs und erhielt ihr heutiges Aussehen in der Zeit des Barock.In Flößberg, meinem nächsten Ziel, gab es zwei Rittergüter. Das Rittergut Untern Teils wurde nach 1945 abgerissen. Das Rittergut Obern Teils ist erhalten geblieben. Das Herrenhaus aus dem 16. und 17. Jahrhundert wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch einmal umgestaltet und gehört zu den imposantesten Herrenhäusern aus der Zeit der Renaissance im Landkreis Leipzig. Die Dorfkirche von Flößberg wurde 1826 neu erbaut.
Eines der größten und beeindruckendsten Rittergüter befindet sich in Prießnitz. Das Schloss entstand zwischen 1605 und 1606. Dem Schloss schließt sich ein großflächiger Wirtschaftshof an, dessen östliche Seite von dem mächtigen, turmartigen Verwalterhaus aus dem Jahr 1741 dominiert wird. Unweit des Rittergutes steht das Bauernrathaus Prießnitz, ein seltenes Beispiel für ein Rathaus in einem Dorf.
Die barocke Kirche in Elbisbach, meiner nächsten Station, fällt durch ihre grüne Farbgebung auf. Die Kirche ist von einer Wehrmauer umgeben, die Schießscharten sind noch zu sehen. Zum Friedhof und zur Kirche führt eine barocke Toranlage. Ich hatte Elbisbach schon fast wieder verlassen, als mir am Ortsrand ein stattliches Gehöft auffiel. Ein Rittergut war mir in Elbisbach nicht bekannt. Später recherchierte ich, dass es sich bei dem Anwesen um eine ehemalige Landfrauenschule handelte, die vor 1906 von Arwed Roßbach erbaut wurde. So radelte ich nach Hopfgarten. Das stattliche Herrenhaus ist ein Bau aus dem frühen Barock mit einem großen Dachreiter. Bescheidener nimmt sich dagegen die Pfarrkirche in Hopfgarten aus, die nur einen kleinen Dachturm besitzt. Auch zum Friedhof in Hopfgarten führt eine Toranlage.Mein nächstes Ziel hieß Ebersbach. Das Rittergut ist eine große Anlage mit einem Herrenhaus aus der Zeit der Renaissance. Leider sind Herrenhaus und Gutshof nicht zugänglich. Die Dorfkirche in Ebersbach ist ein weitgehend ursprünglich erhaltener romanischer Bau mit barocker Turmhaube.
In Buchheim gibt es neben der Kirche eine Jugendherberge. Die ursprünglich romanische Dorfkirche in Buchheim hat ihren Turm an der Südseite, was ungewöhnlich ist. Die Ev. Pfarrkirche in Ballendorf hingegen hat ihren Turm auf der Westseite, dafür ungewöhnliche, große Spitzbogenfenster.Ich radelte weiter entlang der Parthe nach Kleinbardau und Großbardau. Die Ev. Pfarrkirche in Kleinbardau stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde immer wieder umgebaut und erneuert, zuletzt 1930 durch Otto Rometsch. Die romanische Saalkirche hat einen eingezogenen Chor mit geradem Schluss, Korbbogenfenster und einen eingestellten Westturm mit Dachreiter.
Dagegen stattlich ist die Kirche in Großbardau, die in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Auch sie ist eine romanische Saalkirche, hat jedoch einen dreiseitig geschlossenen Chor, Strebepfeiler, Maßwerkfenstern und einen querrechteckiger Westturm.Meine Radtour näherte sich ihrem Ende. Ich besuchte noch die Kirche in Großbuch. Um 1150 wurde sie als Wehrkirche erbaut, der Chor wurde um 1300 angebaut. Woldemar Kandler restaurierte die Kirche im Jahr 1899. Die romanische Chorturmkirche hat gekuppelte, spitzbogige Schallöffnungen im Turm.
Ich erreichte Otterwisch mit seiner Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die um 1500 ihren Chor erhielt, zwischen 1690 und 1693 erhöht wurde und 1896 bis 1898 durch Theodor Quentin verlängert und umgestaltet wurde.Das Rittergut Otterwisch wird beherrscht von dem 1728 bis 1730 durch Gräfin Rahel Charlotte Vitzthum von Eckstädt erbauten Schloss. Der freistehende Dreiflügelbau mit quer gelagertem Wirtschaftshof und Torhaus ist zweigeschossig. Das Corps de Logis mit seinem kurzen Seitenflügeln umschließt einen Ehrenhof. Mit dem Zug fuhr ich von Otterwisch zurück nach Leipzig.
Tourverlauf
- Lauterbach,
- Steinbach,
- Flößberg,
- Prießnitz,
- Elbisbach,
- Hopfgarten,
- Ebersbach,
- Buchheim,
- Kleinbardau,
- Großbardau,
- Großbuch,
- Otterwisch,
Länge der Radtour
- ca. 50 km
Lesen Sie auch den Leitartikel und weitere ineressante Beiträge zu Radtouren durch den Landkreis Leipzig.
Autor: Mirko Seidel am 25. Juni 2015 07:15, Rubrik: Artikel, Artikel & Berichte, Landkreis Leipzig, Reiseberichte, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,
danke für die Erwähnung 🙂
Mehr Infos zum Schloss und Rittergut in Prießnitz findet man hier:
http://www.schloss-rittergut-priessnitz.de
Sehr gern geschehen, die Internetseite und die Möglichkeit der Besichtigung habe ich in meinen Beiträgen zum Schloss und zum Rittergut ergänzt.